Rezepte und Zubereitungshinweise für Rote Meier – ein altes Blattgemüse neu entdeckt
Einleitung
Der Rote Meier, auch als Amaranthus lividus var. rubrum bekannt, ist eine historische Gemüsepflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Ursprünglich aus Südeuropa stammend, war er vor hundert Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Küche, ehe er vom Spinat verdrängt wurde. In den letzten Jahren erfährt der Rote Meier jedoch eine Renaissance, sowohl als Blattgemüse als auch als dekorative Zierpflanze im Garten.
Die Rezepte, die aus den Quellen hervorgehen, zeigen, dass der Rote Meier in der Küche vielseitig einsetzbar ist. Ob als Cremespinat, Pfannkuchenbelag, gebratenes Gemüse oder als Bestandteil einer Sauce – die Rezeptideen variieren und unterstreichen die aromatische Qualität und die kochtechnischen Möglichkeiten dieses Blattgemüses. Zudem wird deutlich, dass der Rote Meier nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern auch optisch attraktiv ist, was ihn ideal für kreative Gerichte macht.
Die vorliegenden Rezepte und Anbauhinweise stammen aus vertrauenswürdigen Quellen wie kraeuter-und-duftpflanzen.de, br.de, chefkoch.de und gastroportal.at, die sowohl kulinarische als auch hortikulturelle Informationen liefern. Auf Basis dieser Quellen werden in diesem Artikel Rezepte, Zubereitungsmöglichkeiten, Anbauhinweise und Ernteempfehlungen detailliert beschrieben, um eine umfassende Übersicht über die Verwendung des Rote Meier in der heutigen Küche zu geben.
Rezeptideen mit Rote Meier
1. Rote Meier-Cremespinat
Ein kreativer und aromatischer Ersatz für klassischen Spinat ist das Rote Meier-Cremespinat, das sich besonders gut als Beilage zu Eiern, Kartoffeln oder gegrilltem Geflügel eignet. Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten:
Zutaten:
- 2 Zwiebeln, kleinwürfelig geschnitten
- 50 g Butter
- 200 ml Milch oder Gemüsesuppe
- 200 ml Schlagobers
- 500 g junge Rote Meierblätter, grob gehackt
- 30 g Butter
- 30 g Mehl
- Salz, Pfeffer, Muskat
- Frische Kräuter (z. B. Petersilie, Schnittlauch), gehackt
Zubereitung:
- Zwiebeln anschwitzen: Die Zwiebeln in Butter sanft anbraten, bis sie weich und farblos sind.
- Flüssigkeit zugeben: Milch oder Gemüsesuppe sowie Schlagobers hinzufügen und bei kleiner Flamme ca. 5–10 Minuten köcheln lassen.
- Blätter dazugeben: Die gehackten Rote Meierblätter dazugeben und kurz aufkochen lassen. Danach die Masse überkühlen.
- Pürieren: Die Masse in einen Mixbecher geben und gut pürieren. Bei Bedarf durch ein feines Sieb passieren, um faserige Reste zu entfernen.
- Sauce binden: In einer separaten Pfanne Mehl mit Butter erhitzen (ohne Farbebildung), bis das Mehl goldgelb ist. Danach die überkühlte Cremespinat-Masse dazugeben und erwärmen, bis die Masse eindickt.
- Abschmecken: Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Für ein aromatischeres Ergebnis können auch Balsamico- oder Honigtröpfchen hinzugefügt werden.
- Dekoration: Bevorzugt warm servieren und mit gehackten Kräutern bestreuen.
Tipp: Wer optisch auffallen möchte, kann zwei verschiedene Arten von Spinat servieren – einen grünen (z. B. aus normalem Spinat) und einen roten (aus Rote Meier), um Farbe und Geschmack abzuwechseln.
2. Rote Meier-Pfannkuchen mit Bergkäse
Ein weiteres Rezept aus der Sammlung ist ein Rote Meier-Pfannkuchen mit Bergkäse, der sowohl als Frühstück als auch als Hauptspeise serviert werden kann. Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten, wobei der Pfannkuchen im Ofen gebacken wird, was die Aromen intensiviert.
Zutaten:
- 300 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 5 Eier
- 125 ml Milch
- 75 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
- ½ TL Salz
- 1 EL Öl
- 4 Handvoll Rote Meierblätter, alternativ Mangold, Spinat oder Guter Heinrich
- 200 g Bergkäse, fein gerieben
Zubereitung:
- Backblech vorbereiten: Ein Backblech mit Backpapier auslegen und mit Öl bestreichen. Das Blech in den Ofen schieben und auf 200 °C vorheizen.
- Teig herstellen: Mehl, Backpulver, Eier, Milch, Mineralwasser und Salz zu einem glatten Teig verrühren.
- Gemüse und Käse bereiten: Die Rote Meierblätter waschen und in Streifen schneiden. Den geriebenen Käse bereitstellen.
- Teig gießen und belegen: Den Teig auf das heiße Blech gießen und gleichmäßig verteilen. Das Gemüse und der Käse werden darauf gestreut.
- Backen: Den Pfannkuchen ca. 20 Minuten im Ofen backen. Dabei entsteht eine goldbraune Kruste.
- Abkühlen und servieren: Den gebackenen Pfannkuchen samt Backpapier vom Blech ziehen, von der langen Seite her aufrollen und abkühlen lassen.
Tipp: Für ein gleichmäßiges Ergebnis ist es empfehlenswert, einen Backrahmen auf das Blech zu legen.
3. Rote Meier-Spinat mit Zwiebeln
Ein einfacher und schneller Auftakt in die Rote Meier-Küche ist das Rote Meier-Spinat mit Zwiebeln. Dieses Gericht ist ideal für eine schnelle Mahlzeit und kann sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage dienen.
Zutaten:
- 1 Zwiebel, fein gewürfelt
- 2 EL Butter
- 200 g Rote Meierblätter
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Pfeffer
- 1 Prise Muskat
- 1 EL Balsamico oder 1 Prise Honig
- 1 Prise Salz (optional)
Zubereitung:
- Zwiebel anbraten: Die Zwiebel in Butter sanft anbraten, bis sie glasig wird. Danach mit etwas Mehl bestäuben, um die Sauce zu binden.
- Blätter dünsten: Die Rote Meierblätter hinzugeben und solange dünsten, bis sie zusammenfallen.
- Abschmecken: Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Zum Schluss etwas Balsamico oder Honig hinzufügen, um die Aromen zu runden.
- Servieren: Warm servieren und eventuell mit etwas Sahne oder geriebenem Käse dekorieren.
4. Rote Meier-Rote Bete-Sauce
Eine weitere interessante Rezeptvariante ist die Rote Bete-Sauce mit Rote Meier, die sich besonders gut als Beilage zu Geflügel oder Fisch eignet. Die Sauce vereint die aromatische Würzigkeit des Rote Meier mit der milden Süße der Rote Bete.
Zutaten:
- 250 g frische, geschälte Rote Bete
- 170 g Brombeersaft
- 500 g Tiefkühl-Brombeeren
- 50 g Balsamessig Kirsche
- 9 g Nordic Flair (oder eine Mischung aus Kardamom, Wacholder, Dill, Bronzefenchel, Fenchelkraut & Blüten, Voatsiperifery Pfeffer, Kubebenpfeffer, Nori Alge, Brauner Rohrzucker, Randenpulver, Nelke, Fleur de sel)
- 180 g kalte Butterwürfel
- 1 Messerspitze Xanthan
- 1–2 g Fleur de sel
Zubereitung:
- Rote Bete verarbeiten: Die Rote Bete klein schneiden und entsaften. 1 kg Rote Bete ergibt ca. 500 ml Saft.
- Brombeeren garen: Brombeersaft und Tiefkühl-Brombeeren vakuumieren und bei 64 °C für eine Stunde garen.
- Sauce anrichten: Die Rote Bete-Saft-Mischung mit Balsamessig Kirsche, Gewürzmischung, kalten Butterwürfeln, Xanthan und Fleur de sel vermengen. Die Sauce ca. 20 Minuten köcheln, bis eine Bindung entsteht.
- Servieren: Warm servieren und ggf. mit Rote Meierblättern oder Petersilie dekorieren.
Anbau und Pflege des Rote Meier
Der Rote Meier ist eine robuste Pflanze, die sowohl klimatisch als auch standortmäßig gut anpassungsfähig ist. Er eignet sich nicht nur für die Küche, sondern auch als dekorative Zierpflanze im Beet oder auf dem Balkon. Im Folgenden werden die Aussaatzeiten, der Standort, die Pflege und der Erntezeitpunkt detailliert beschrieben.
1. Aussaat und Keimung
Der Rote Meier kann entweder im Freiland oder in Vorkultur unter Glas angezogen werden.
- Aussaat im Freiland: April bis Mai
- Vorkultur unter Glas: März bis April
- Aussaatmethode: Samen werden locker auf die Erdoberfläche gestreut und leicht angedrückt. Ein Nachgießen ist empfehlenswert, jedoch kein starkes Gießen erforderlich.
- Pflanzabstand: ca. 25 cm × 25 cm
- Haupternte: Ganzjährig möglich, bereits nach ca. 20 Tagen verzehrfertig
2. Standort und Boden
Der Rote Meier bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen nahrhaften, durchlässigen Boden. Er ist anspruchslos in der Pflege, benötigt jedoch ausreichend Nährstoffe für eine gute Wuchskraft.
- Lichtbedarf: Sonnig bis halbschattig
- Boden: Nahrhaft, durchlässig
- Wasserbedarf: Mäßig, nicht wasserscheu
- Robustheit: Sehr robust, guter Schneckenfresser
3. Pflege und Schädlingsbekämpfung
Trotz seiner Robustheit kann der Rote Meier von Schnecken befallen werden, was den Anbau im Freiland erschweren kann. Praktische Tipps für die Schädlingsbekämpfung sind:
- Schneckenkorn streuen: Vorbeugende Maßnahme, um Schnecken zu vermeiden.
- Regelmäßige Pflege: Bei starkem Schneckenbefall ist ein schnelles Eingreifen erforderlich, um die Pflanzen nicht zu verlieren.
- Schutz vor Regen: Bei starker Regenflut ist es sinnvoll, die Pflanzen mit einem Schutznetz oder Mulch abzudecken.
4. Erntezeitpunkt und Ernte
Der Rote Meier kann ab 20 Tagen nach der Aussaat geerntet werden. Je nach Reifezeit können die Blätter frisch oder geputzt verwendet werden. Bei späterer Ernte bilden sich rote Dolden, die als Vogelfutter dienen können.
- Jungblätter: Frisch in Salaten oder als Spinatersatz
- Reife Pflanzen: Für Cremespinat, Dünsten, Braten
- Samenernte: Die Dolden im Spätsommer und Herbst sammeln und als Nahrung für Vögel nutzen
Geschmackliche und optische Eigenschaften
Der Rote Meier ist geschmacklich Spinat verwandt, unterscheidet sich jedoch deutlich in seiner Aromaqualität. Experten beschreiben die Blätter als feiner und delikater, was sie ideal für feine Gerichte macht. Die rote Färbung verliert sich beim Kochen, weshalb der Rote Meier optisch besonders im rohen Zustand beeindruckt.
- Geschmack: Fein, spinatähnlich, jedoch aromatischer
- Farbe: Leuchtend rot in jungen Blättern
- Konsistenz: Zart, faserig, gut kochbar
- Verwendung: Roh in Salaten, gekocht als Spinatersatz oder als Saucebasis
Ernährungsphysiologische Vorteile
Der Rote Meier ist nährstoffreich und eignet sich besonders gut für eine abwechslungsreiche Ernährung. Er enthält B-Vitamine, Kalzium, Eisen und Vitamin C. Zudem ist er reich an Ballaststoffen, was die Verdauung fördert und den Darmgesundheit fördernd wirkt.
- Vitamine: B1, B2, B6, C
- Mineralstoffe: Kalzium, Eisen, Magnesium
- Ballaststoffe: Gut für die Darmflora
- Antioxidantien: Durch die rote Färbung enthalten, besonders in rohen Blättern
Schlussfolgerung
Der Rote Meier ist nicht nur eine historische Pflanze, die in der heutigen Küche wiederentdeckt wird, sondern auch eine vielseitige Zutat, die sich sowohl kochtechnisch als auch optisch hervorragend einsetzen lässt. Die Rezeptideen zeigen, dass er in der Küche flexibel einsetzbar ist – ob als Cremespinat, Pfannkuchenbelag, Saucebasis oder roher Salatteller. Seine aromatischen Eigenschaften und nahrhaften Inhaltsstoffe machen ihn zu einer wertvollen Ergänzung in der kulinarischen Welt.
Durch seine leichte Anbautechnik, seine robusten Eigenschaften und seine kreative Verwendbarkeit ist der Rote Meier eine Pflanze, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Hobbygärtner eine gute Wahl darstellt. Wer einmal die Geschmacksvielfalt des Rote Meier entdeckt hat, wird ihn in Zukunft nicht mehr aus der Küche verdrängen können.
Quellen
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