Wildfleisch auf dem Grill: Rezepte, Tipps und Zubereitungshinweise

Wildfleisch auf dem Grill zu zubereiten, ist nicht nur eine kulinarische Delikatesse, sondern auch eine hervorragende Möglichkeit, regionale und nachhaltig erzeugte Produkte zu genießen. In den bereitgestellten Quellen finden sich zahlreiche Rezepte und Tipps, die sich ideal für Einsteiger und erfahrene Grillfreunde eignen. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Informationen zusammen, um Wildfleisch optimal zu grillen, wobei sowohl die Vorbereitung als auch die Zubereitung im Vordergrund stehen. Zudem werden konkrete Rezepte vorgestellt, die sich nach den Angaben der Quellen bewährt haben.

Die Vorteile von Wildfleisch beim Grillen

Wildfleisch eignet sich hervorragend für das Grillen, da es in der Regel zart und fettarm ist. Im Vergleich zu Rind- oder Schweinefleisch hat Wildfleisch einen intensiveren Geschmack und bringt oft bereits eine natürliche Aromatik mit. Besonders empfehlenswert sind jüngere Tiere wie Rehkitze oder Frischlinge, deren Fleisch besonders saftig ist. Älteres Wild, wie Hirsche oder Wildschweine, kann ebenfalls gegrillt werden, hat jedoch in der Regel einen festeren Biss und einen intensiveren Geschmack.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Nachhaltigkeit. Wildfleisch wird meist in der freien Natur erlegt, wodurch es in der Regel nicht aus industriellen Tierhaltungsformen stammt. Zudem ist es oft regional verfügbar, was den CO₂-Ausstoß minimiert.

Vorbereitung des Wildfleischs für den Grill

Die Vorbereitung ist entscheidend für die Qualität des endgültigen Gerichts. Nach den Angaben in den Quellen ist es wichtig, das Fleisch ausgewogen zu marinieren oder zu würzen, damit die Aromen optimal entfaltet werden. Eine klassische Marinade enthält beispielsweise Thymian, Rosmarin, Knoblauch und Olivenöl. Alternativ kann man das Fleisch mit trockenen Gewürzen oder einem Rub einreiben. Wichtig ist, dass die Marinade oder der Rub mehrere Stunden im Kühlschrank einziehen kann, damit das Fleisch die Aromen aufnimmt.

Eine weitere Empfehlung lautet, das Wildfleisch vor dem Grillen zu entfetten, da es oft bereits sehr mager ist. Dies hilft, das Fleisch vor dem Austrocknen zu schützen und sorgt zudem für bessere Grillresultate.

Die richtige Grillmethode für Wildfleisch

Wildfleisch ist empfindlicher als Rind- oder Schweinefleisch, da es in der Regel weniger Fett und mehr Myoglobin enthält, was den intensiven Geschmack verursacht. Daher ist eine präzise Temperaturregelung wichtig. Gas- oder Elektrogrills eignen sich besonders gut, da sie eine manuelle Temperaturregelung erlauben. Ein schnelles Anbraten bei hoher Hitze, gefolgt von einer geringeren Temperatur zum Garen, ist nach den Quellen besonders effektiv.

Einige Quellen empfehlen außerdem, Wildfleisch nicht übermäßig zu grillen, da es sich schnell trocken kochen kann. Reh, Hirsch und Wildschwein können z. B. sowohl durchgebraten als auch rosa serviert werden. In den Rezepten wird oft empfohlen, die Fleischstücke nicht länger als 3–4 Minuten auf jeder Seite zu grillen, je nach Dicke.

Rezeptvorschläge zum Wild grillen

Im Folgenden werden einige konkrete Rezepte vorgestellt, die sich aus den bereitgestellten Quellen ableiten lassen.

1. Mariniertes Hirschsteak mit Kartoffeln

Zutaten (für 4 Personen):

  • 4 Hirschsteaks
  • 2 Zweige Rosmarin
  • 1 Zweig Thymian
  • 2 Knoblauchzehen
  • 8 EL Sonnenblumenöl
  • 4 EL Apfelessig
  • 10 Wacholderbeeren
  • 750 g Kartoffeln
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Waschen Sie die Hirschsteaks und tupfen Sie sie trocken.
  2. Rosmarin und Thymian von den Stielen befreien und grob hacken.
  3. Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden.
  4. Wacholderbeeren leicht andrücken.
  5. Mischen Sie die Marinade aus Rosmarin, Thymian, Knoblauch, Sonnenblumenöl, Apfelessig und Wacholderbeeren.
  6. Die Steaks in die Marinade legen und mindestens 2–3 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
  7. Die Kartoffeln waschen, aber nicht schälen, und in Salzwasser kochen, bis sie weich sind.
  8. Die Steaks auf dem Grill bei mittlerer Hitze grillen, bis sie die gewünschte Garstufe erreicht haben.
  9. Die Kartoffeln ebenfalls auf dem Grill erhitzen, bis sie knusprig sind.
  10. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

2. Rehkeule im Ganzen grillen

Zutaten:

  • 1 Rehkeule
  • Thymian und Rosmarin
  • Salz und Pfeffer
  • 2 Knoblauchzehen
  • Öl
  • Wacholderbeeren
  • Chili (optional)

Zubereitung:

  1. Rehkeule am Vorabend marinieren: Knoblauch, Wacholder, Thymian, Rosmarin, Salz, Pfeffer und Chili (optional) mit Öl vermischen.
  2. Die Marinade in einen Gefrierbeutel geben, die Rehkeule hinzufügen und alles gut schütteln.
  3. Den Beutel im Kühlschrank über Nacht ziehen lassen.
  4. Am nächsten Tag das Fleisch auf den Grill legen und bei mittlerer Hitze garen, bis die gewünschte Garstufe erreicht ist.
  5. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

3. Saté-Spieße vom Reh

Zutaten (für 4 Portionen):

Für die Spieße:

  • 800 g Rehrücken ohne Knochen
  • 200 g sehr dünne Scheiben vom geräucherten Bauchspeck (Bacon)
  • Etwa 8 gewässerte Holz- oder Bambusspieße

Für die Marinade:

  • 6 EL Sojasauce
  • 3 EL Honig (flüssig)
  • 6 EL trockener Sherry
  • 1 große Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 Zitronengrasstengel
  • etwas schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

  1. Den Rehrücken enthäuten und dritteln, dann in dünne Scheiben schneiden.
  2. Die Marinade aus Sojasauce, Honig, Sherry, Zwiebel, Knoblauch, Zitronengras und Pfeffer herstellen.
  3. Die Rehscheiben mit Speckscheiben belegen und auf die Spieße stecken.
  4. Die Spieße in die Marinade legen und mindestens 2 Stunden ziehen lassen.
  5. Auf dem Grill bei mittlerer Hitze grillen, bis die Speckscheiben knusprig sind.
  6. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.

4. Dreierlei Butter für den Vorrat

Zutaten:

  • 250 g Butter
  • Meersalz (grob oder fein)
  • Eine Zitrone, Orange oder Limette
  • Eine Handvoll Kräuter nach Belieben
  • Drei bis vier Knoblauchzehen

Zubereitung:

  1. Kräuter und Knoblauch hacken, nicht miteinander vermischen.
  2. Die Schale der Zitrusfrucht abreiben.
  3. Die Butter mit dem Meersalz handwarm rühren.
  4. Die Masse in drei Teile teilen.
  5. Jedes Drittel mit den Zitrus-Zesten, den gehackten Kräutern oder dem Knoblauch vermengen.
  6. Die Butter in Portionen formen und im Kühlschrank aufbewahren.
  7. Diese Butter kann als Beilage zum gegrillten Wild serviert werden.

5. Gegrillte Wildleber mit Süßkartoffeln und Wildkräutersalat

Zutaten (für 4 Portionen):

Für die Süßkartoffeln:

  • 3 kg Holzkohle
  • 4 Süßkartoffeln

Für die Leber:

  • 600 g Rehleber im Stück
  • 1 EL bunter Pfeffer
  • 1 EL Salz
  • 10 Wacholderbeeren
  • 1 EL Rapsöl
  • 2 cl Gin

Für den Salat:

  • 500 g Wildkräutersalat, am besten selbst gesammelt
  • 2 TL Senf
  • 2 TL Honig
  • 6 EL Rapsöl
  • 2 EL Apfelessig
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Die Holzkohle im Grill zum Glühen bringen.
  2. Die Süßkartoffeln mit Schale in die Glut legen und wenden, bis sie gleichmäßig gebräunt sind.
  3. Die Rehleber mit Salz, Pfeffer, Wacholderbeeren, Rapsöl und Gin einreiben.
  4. Die Leber auf dem Grill garen, bis sie gar ist.
  5. Den Salat mit Senf, Honig, Rapsöl, Apfelessig, Salz und Pfeffer als Dressing anmischen.
  6. Alles servieren und genießen.

Tipps zur optimalen Zubereitung

Neben den konkreten Rezepten gibt es einige allgemeine Tipps, die aus den Quellen hervorgehen:

  • Fleisch auswählen: Achten Sie auf jüngere Tiere, da deren Fleisch zarter und saftiger ist. Älteres Wild hat einen intensiveren Geschmack, eignet sich aber nicht immer für das Grillen.
  • Marinade oder Rub: Verwenden Sie eine Marinade oder einen Rub, um das Fleisch mit Aromen zu versehen. Die Einziehzeit sollte mindestens 2–4 Stunden betragen.
  • Temperaturregelung: Achten Sie auf eine präzise Temperaturregelung, da Wildfleisch sich schnell trocknen kann. Gas- oder Elektrogrills sind hier besonders vorteilhaft.
  • Nicht übertreiben: Garen Sie das Fleisch nicht zu lange, um Trockenheit zu vermeiden. Reh, Hirsch und Wildschwein können sowohl durchgebraten als auch rosa serviert werden.
  • Beilagen: Wildfleisch passt gut zu Kartoffeln, Süßkartoffeln, Salaten oder Kräutern. Die Kombination mit fettarmen Beilagen unterstreicht den Geschmack des Wildfleischs.

Schlussfolgerung

Wildfleisch ist nicht nur schmackhaft, sondern auch eine gesunde und nachhaltige Alternative zu industriell hergestelltem Fleisch. Durch die richtige Vorbereitung, das richtige Würzen und die optimale Temperaturregelung beim Grillen kann man das volle Aroma des Wildfleischs entfalten. Die vorgestellten Rezepte und Tipps zeigen, wie einfach und vielseitig Wildfleisch auf dem Grill zubereitet werden kann. Egal ob Hirschsteak, Rehkeule oder Saté-Spieße – mit den richtigen Rezepten und Zubereitungshinweisen ist Wildfleisch auf dem Grill eine wahre kulinarische Freude.

Quellen

  1. Koch-Mit: Wild grillen – 5 Rezepte zum Einstieg
  2. Jagdfakten: Wildrezepte für den Grill
  3. Chefkoch: Wild grillen Rezepte
  4. Grillcenter-Nord: Wildfleisch auf dem Grill
  5. SR3: Wildfleischrezepte als PDF
  6. Grube: Wildfleisch wird sommerfähig

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