Semerrolle auf dem Grill: Rezepte, Techniken und Zubereitungstipps
Die Semerrolle ist ein vielseitiges Rindfleischstück, das sich nicht nur für Braten, Schmoren oder Sauerbraten eignet, sondern auch hervorragend für die Grillkunst geeignet ist. In den bereitgestellten Quellen wird deutlich, dass die Semerrolle sowohl im Rahmen klassischer Grillsessionen als auch bei Niedertemperaturgaren oder in Kombination mit Gemüse und Dips eine willkommene Alternative zum üblichen Entrecôte oder Rumpsteak darstellt. In diesem Artikel werden Rezepte, Würztechniken, Zubereitungsweisen sowie praktische Tipps zur Grillung der Semerrolle vorgestellt, basierend ausschließlich auf den in den Quellen enthaltenen Informationen.
Einführung in die Semerrolle
Die Semerrolle, auch als Schwanzrolle bezeichnet, ist ein Teil der Rinderkeule, der sich unmittelbar unter der Oberschale befindet. Sie ist ein mageres, aber dennoch saftiges Rindfleischstück, das aufgrund seiner Struktur besonders gut für das Niedertemperaturgaren geeignet ist. In den bereitgestellten Quellen wird mehrfach erwähnt, dass die Semerrolle sowohl in der Brat- als auch in der Grillküche eine Rolle spielt und sich gut für Schmoren, Braten oder als Teil von Pastrami- und Gulaschgerichten eignet.
Ein weiterer Vorteil der Semerrolle ist, dass sie – im Gegensatz zu vielen anderen Rinderteilen – nicht allzu oft in den Alltagsschrank der heimischen Küche Einzug hält. Dies macht sie zu einer willkommene Alternative, wenn die Langeweile bei den üblichen Grillklassikern einsetzt.
Die Semerrolle grillen: Grundlagen
Grundsätzlich ist die Semerrolle grillsicher und kann – wenn richtig vorbereitet – zu einem leckeren und saftigen Gericht werden. In den bereitgestellten Rezepten und Erfahrungsberichten wird jedoch auch deutlich, dass sie nicht mit den üblichen Rindsteaks wie Entrecôte oder Rumpsteak gleichgesetzt werden kann. Sie hat eine etwas härtere Textur und benötigt daher eine sorgfältige Zubereitung, um ihre saftige Konsistenz zu erhalten.
Wichtige Vorbereitungen
- Würzen: In den Quellen wird mehrfach auf Rubs oder Würzmischungen hingewiesen. Beispielsweise wird ein Rub vorgestellt, der aus Salz, Zucker, Pfeffer, Thymian, Oregano, Knoblauch, Paprikapulver und Currypulver besteht. Ein weiteres Rezept erwähnt eine Mischung mit Rosmarin, Estragon, Majoran, Bohnenkraut, Oregano, Fenchelsamen, Sezchuanpfeffer, Zitronengras und Chipotle-Salz.
- Kühlung: Unabhängig von der Würzmischung wird empfohlen, das Fleisch nach dem Würzen mindestens 2 bis 6 Stunden im Kühlschrank ziehen zu lassen. Dies ermöglicht es den Gewürzen, sich in das Fleisch einziehen zu können.
- Olivenöl: In einigen Rezepten wird erwähnt, dass das Fleisch vor der Grillung mit Olivenöl benetzt wird, um eine bessere Kruste zu erzeugen und das Fleisch zusätzlich mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Rezepte für die Semerrolle
1. US Semerrolle auf Gemüsebett
Zutaten für den Rub:
- 2 Teelöffel Salz
- 2 Esslöffel Zucker
- 1 Teelöffel schwarzer Pfeffer
- 1 Teelöffel weißer Pfeffer
- 1 Teelöffel Zitronensalz
- 1 Teelöffel Thymian
- 1 Teelöffel Oregano
- 1 gehackte Knoblauchzehe
- 1 Esslöffel Paprikapulver
- 1 Teelöffel Currypulver (Japanisch)
Zubereitung:
- Die Zutaten für den Rub in eine Schüssel geben und gut vermengen.
- Die Semerrolle damit einreiben und 4–6 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
- Am nächsten Tag das Gemüse vorbereiten:
- 2 Tomaten würfeln
- 2 rote Zwiebeln in Achtel schneiden
- 1 Zucchini würfeln
- 0,5 kg Drillinge halbieren
- Das Gemüse in eine große Schwedenschale geben und mit 2 EL Olivenöl beträufeln. Danach 2 EL Oregano und 1 TL Salz über das Gemüse streuen.
- Den Grill für 2 Zonen vorbereiten:
- Auf der direkten Seite wird eine durchlöcherte Alugrillschale als Gitterersatz verwendet.
- Die Semerrolle darauf angrillen, bis sich schöne Grillstreifen gebildet haben.
- Anschließend das Gemüse holen und das Fleisch darauf legen. Alles auf die indirekte Seite des Grills stellen und bei ca. 55 °C garen.
- Die Grilltemperatur sollte idealerweise bei 120–130 °C liegen. Wenn das nicht möglich ist, einfach mit der vorhandenen Temperatur arbeiten.
- Sobald das Fleisch die gewünschte Kerntemperatur erreicht hat und das Gemüse gar ist, das Fleisch 5 Minuten ruhen lassen.
- Anschließend in 3 mm dünne Scheiben schneiden und mit etwas Salz und Pfeffer würzen.
2. Semerrolle auf dem Weber-Grill mit Apfelsaft
Zutaten für die Würzmischung:
- 1 Teelöffel Rosmarin
- 1 Teelöffel Estragon
- 1 Teelöfel Majoran
- 1 Teelöffel Bohnenkraut
- 1 Teelöffel Oregano
- 1 Teelöffel frisch gemahlene Fenchelsamen
- 1 Teelöffel Sezchuanpfeffer
- 1 Teelöffel Zitronengras
- 1 Teelöffel Chipotle-Salz
Zubereitung:
- Die Semerrolle mit der Würzmischung einreiben und 2 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
- Danach das Fleisch mit Olivenöl benetzen.
- Den Gasgrill (z. B. Weber) auf 450–500 °F (ca. 230–260 °C) vorheizen und die Semerrolle 2 Minuten auf jede Seite grillen.
- Die Temperatur auf 300–250 °F (ca. 150–120 °C) reduzieren und weitere 15 Minuten grillen.
- Anschließend die Temperatur auf 100–150 °F (ca. 38–65 °C) senken. Das Fleisch in einen Grillkorb legen und darunter eine Aluschale mit 500 ml Apfelsaft, 4 Zwiebeln und 4 Knoblauchzehen platzieren.
- Das Fleisch für ca. 75 Minuten garen lassen. Um die Temperatur unter 150 °F zu halten, wird der Deckel des Grills mit einer Grillgitterleiste etwas hochgestellt.
- Nach 75 Minuten das Fleisch mit Alufolie umwickeln und 10 Minuten ruhen lassen.
- Die Zwiebeln, Knoblauchreste und übrigen Apfelsaft mit 150 g Creme fraîche im Stabmixer pürieren. Dies ergibt eine fruchtige Sauce.
- Das Fleisch in 3 mm dünne Scheiben mit einer Schneidemaschine aufschneiden und mit der Sauce servieren.
3. Rodeo-Steakhüften-Spießchen mit Blaukäse-Radieschen-Dip
Zutaten:
- 1 kg Rodeo Ranch Quality Steakhüften
- 500 g rote Paprikaschoten
- 500 g rote Zwiebeln
- 250 g Blauschimmelkäse
- 250 g Quark (40 % Fett)
- 20 g gehackter Knoblauch
- 200 g geraspelte Radieschen
- 2 Frühlingszwiebeln
- Meersalz
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung:
- Die Steakhüften in ca. 30 g schwere Stücke schneiden.
- Die roten Paprikaschoten entkernen und in quadratische Stücke schneiden.
- Die roten Zwiebeln schälen und vierteln.
- Fleischstücke, Paprikastücke und Zwiebeln auf Holzspieße stecken.
- Mit Meersalz und Pfeffer würzen.
- Den Grill vorheizen und die Spieße grillen.
- Für den Dip die Blauschimmelkäse mit dem Quark in einen Mixer geben und pürieren. Danach Knoblauch, Radieschen und fein geschnittene Frühlingszwiebeln zugeben.
- Den Dip mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Spießchen mit dem Dip servieren.
Techniken zur optimalen Grillung
1. Kerntemperatur messen
Ein entscheidender Faktor bei der Grillung der Semerrolle ist die genaue Messung der Kerntemperatur. In einem der Rezepte wird beschrieben, wie das Fleisch nach dem Angrillen auf ca. 55 °C (130 °F) gebracht wird, um die Saftigkeit zu erhalten. Die genaue Temperatur hängt von der gewünschten Garstufe ab. Eine Kerntemperatur von ca. 50–60 °C ist ideal für ein medium-rare bis medium gegrilltes Stück.
2. Niedertemperaturgaren
Ein weiteres Verfahren, das in den Quellen erwähnt wird, ist das Niedertemperaturgaren. In einem der Rezepte wird die Semerrolle in einen Grillkorb gelegt und über einer Aluschale mit Apfelsaft und Knoblauch garen. Diese Methode eignet sich besonders gut, um das Fleisch weich und saftig zu machen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es eine gleichmäßige Garung ermöglicht und das Risiko von übermäßiger Austrocknung minimiert.
3. Alufolie einsetzen
Ein weiterer Tipp aus einem der Rezepte ist die Verwendung von Alufolie. Nachdem das Fleisch in den Grillkorb gelegt wurde, wird es nach dem Garen mit Alufolie eingeschlagen und ruhen gelassen. Dies hilft dabei, die Saftigkeit des Fleisches zu bewahren und die Aromen zu intensivieren.
4. Sauce als Begleitgericht
In beiden Rezepten wird betont, wie wichtig eine passende Sauce ist, um das Fleisch in seiner Geschmacksvielfalt zu unterstreichen. In einem der Rezepte wird eine Sauce aus Creme fraîche, Zwiebeln, Knoblauch und Apfelsaft zubereitet, die fruchtig und würzig ist. In einem anderen Rezept wird ein Dip aus Blauschimmelkäse, Quark, Radieschen und Knoblauch serviert, der besonders gut zu den gerillten Spießchen passt.
Tipps für den Grillkunst-Enthusiasten
1. Den Grill gut regulieren
Ein entscheidender Faktor für eine gute Grillung ist die Regulierung der Grilltemperatur. In einem der Rezepte wird erwähnt, dass der Grill sich nicht so gut regulieren ließ und deshalb der Deckel mit einer Grillgitterleiste etwas hochgestellt wurde, um die Temperatur unter 150 °F (ca. 65 °C) zu halten. Wer einen Grill mit präziser Temperaturregelung besitzt, kann damit die Garung besser kontrollieren.
2. Die richtige Grillfläche nutzen
Ein weiterer Tipp ist die Vorbereitung der Grillfläche. In einem Rezept wird beschrieben, wie eine durchlöcherte Alugrillschale als Gitterersatz genutzt wird, um das Grillen zu erleichtern. Wer keinen idealen Grillgitter hat, kann mit solchen Hilfsmitteln arbeiten, um die Grillfläche optimal zu nutzen.
3. Die Ruhezeit nicht unterschätzen
Nach der Grillung ist es wichtig, das Fleisch ruhen zu lassen. In beiden Rezepten wird empfohlen, das Fleisch 5–10 Minuten ruhen zu lassen, damit sich die Saftigkeit wieder ausbildet und das Fleisch beim Schneiden nicht austrocknet. Diese Ruhezeit ist besonders wichtig bei größeren Fleischstücken wie der Semerrolle.
Schlussfolgerung
Die Semerrolle ist ein vielseitiges Rindfleischstück, das sich nicht nur in der Brat- oder Schmoren-Küche eignet, sondern auch hervorragend für die Grillkunst geeignet ist. Die bereitgestellten Rezepte zeigen, wie die Semerrolle durch die richtige Würzung, Zubereitung und Temperaturregelung zu einem leckeren und saftigen Gericht wird. Ob mit einer würzigen Rub, einer fruchtigen Sauce oder als Teil von Spießchen mit einem cremigen Dip – die Semerrolle bietet vielfältige Möglichkeiten, um die Langeweile bei den üblichen Grillgerichten zu brechen.
Durch die Verwendung von Niedertemperaturgaren, Alufolie, passender Sauce und einer sorgfältigen Temperaturregelung kann die Semerrolle zu einem Highlight auf dem Grill werden. Mit den hier vorgestellten Techniken und Rezepten ist es möglich, ein Gericht zu kreieren, das sowohl optisch als auch geschmacklich beeindruckt und sich von den üblichen Rindsteaks abhebt.