Gegrilltes Roastbeef im Ganzen – Rezept, Tipps und Techniken zum perfekten Braten

Einleitung

Das Roastbeef im Ganzen grillen ist nicht nur eine kulinarische Freude, sondern auch eine anspruchsvolle Technik, die mit dem richtigen Wissen und der passenden Vorbereitung zu einem gelungenen Braten führen kann. Ob für ein festliches Dinner oder eine Sommerparty – ein saftiges, zartes Roastbeef, das auf dem Grill zubereitet wird, ist ein Highlight auf jeder Tafel. In diesem Artikel werden die verschiedenen Aspekte des Garens eines ganzen Roastbeefs am Grill behandelt: von der Vorbereitung des Fleischstücks über die optimale Garzeit bis hin zu Tipps zur Verwendung von Kräutern, Räucherchips und der richtigen Temperaturkontrolle. Die Rezepte und Techniken basieren auf den Erkenntnissen aus verschiedenen Quellen, die sich auf praktische Erfahrungen, traditionelle Methoden und moderne Grilltechniken beziehen.

Vorbereitung des Roastbeefs

Ein entscheidender Schritt für die Zubereitung eines ganzen Roastbeefs ist die Vorbereitung. Dazu gehören die Auswahl des richtigen Schnitts, das Abtrocknen und Parieren des Fleischstücks sowie das Einreiben mit Gewürzen oder Kräutern.

Auswahl des Fleischstücks

Das Roastbeef, das im Ganzen gegrillt wird, stammt meistens aus dem Lendenmuskel des Rindes. Es zeichnet sich durch eine natürliche Fettdecke aus, die beim Grillen eine schmackhafte Kruste bildet. Andere gängige Schnitte, die sich gut für das Garen im Ganzen eignen, sind das Ribeye Roast oder der Prime Rib, beide für ihre zarte Textur und den vollen Geschmack bekannt. Für ein Roastbeef, das für vier bis fünf Personen gereicht, sollte das Fleischstück etwa 1,5 bis 2 kg wiegen. Für größere Gruppen kann man auch Braten mit einem Gewicht von bis zu 5 kg grillen, die dann etwa 15 bis 20 Portionen abgeben können.

Abtropfen und Parieren

Bevor das Roastbeef auf den Grill kommt, sollte es aus dem Vakuumpackung oder Kühlbeutel entnommen und mit kaltem Wasser abgespült werden. Danach wird es mit Küchenpapier trockengelegt. Dabei kann man auch Sehnen oder überschüssiges Fett abschneiden, um das Fleisch optimal zu parieren. Es ist wichtig, die Fettdecke jedoch weitestgehend zu erhalten, da sie beim Grillen den Geschmack intensiviert und die Kerntemperatur reguliert.

Einreiben mit Kräutern oder Gewürzen

Um das Roastbeef zu würzen, kann es mit einer Mischung aus Salz, Pfeffer und anderen Gewürzen oder Kräutern eingerieben werden. Ein besonders beliebtes Rezept verwendet eine Kräuterbutter, die vor dem Grillen auf die Oberfläche des Bratens aufgetragen wird. Alternativ kann man auch einfach Salz und Pfeffer verwenden, um den natürlichen Geschmack des Fleischs hervorzuheben. Einige Rezepte empfehlen auch das Einreiben mit Knoblauch oder Ingwer, um die Aromen weiter zu intensivieren.

Vorwärmen des Fleischs

Ein entscheidender Schritt in der Vorbereitung ist, das Roastbeef vor dem Grillen vorzuwärmen. Dazu wird es mindestens eine Stunde, besser drei Stunden, aus dem Kühlschrank genommen, damit es auf Raumtemperatur kommt. Dies hilft dabei, dass das Fleisch gleichmäßig gart und nicht an der Außenseite überbacken wird, während das Innere noch roh bleibt.

Niedertemperatur-Vorgaren (optional)

Einige Rezepte schlagen vor, das Roastbeef vor dem Grillen kurz in einem vorgeheizten Ofen auf niedriger Temperatur (60–80 °C Umluft) vorzugaren. Dieser Schritt, auch als „Reverse Sear“ bekannt, hilft dabei, die Kerntemperatur auf bis zu 57 °C zu bringen, wodurch das Fleisch bereits saftig und zart wird. Dies ist besonders bei größeren Braten sinnvoll, da so die Garzeit auf dem Grill verkürzt werden kann.

Zubereitung auf dem Grill

Nach der Vorbereitung des Fleischs kann es auf den Grill gelegt werden. Je nach Grilltyp und persönlichen Vorlieben gibt es verschiedene Techniken, um ein Roastbeef im Ganzen zu grillen. Die gängigsten Methoden sind das direkte Grillen, das indirekte Grillen und das Grillen auf dem Drehspieß. Jede Methode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die im Folgenden detailliert beschrieben werden.

Direktes Grillen

Das direkte Grillen ist die einfachste Methode, bei der das Roastbeef direkt über der Hitzequelle platziert wird. Diese Methode ist besonders geeignet für kleinere Braten oder für Personen, die ein knuspriges und leicht angebratenes Fleisch mögen. Der Nachteil ist, dass es schwierig sein kann, das Fleisch gleichmäßig zu garen, da die Hitze auf einer Seite stärker ist als auf der anderen. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, das Roastbeef regelmäßig zu wenden und darauf zu achten, dass es nicht anbrennt.

Indirektes Grillen

Bei dieser Methode wird das Roastbeef nicht direkt über der Glut, sondern daneben oder auf einer separaten Rosteplatte platziert. Dadurch wird das Fleisch gleichmäßig erwärmt, ohne dass es anbrennt. Diese Technik ist besonders empfehlenswert für größere Braten, da sie eine gleichmäßige Gare ermöglicht. Der Vorteil des indirekten Grillens ist, dass das Fleisch saftig bleibt und eine zarte Textur hat. Die Temperatur des Grills sollte etwa 180–200 °C betragen, und die Garzeit hängt von der Größe des Bratens ab.

Drehspieß

Ein weiterer Ansatz ist das Grillen des Roastbeefs auf einem Drehspieß. Dabei wird das Fleischstück auf einen Spieß montiert und über der Glut gedreht, sodass es gleichmäßig erwärmt wird. Diese Methode ist besonders effektiv, da das Fleisch durch die Rotation ständig auf der richtigen Temperatur bleibt und gleichzeitig eine gleichmäßige Kruste entsteht. Ein Vorteil dieser Technik ist, dass der Braten während des Garens von außen knusprig bleibt und innen saftig ist. Zudem kann man den Braten während des Garens beobachten und gegebenenfalls mit einer Bratenpfanne unter dem Grill den Bratensaft sammeln, um ihn später als Grundlage für eine Sauce zu verwenden.

Temperaturkontrolle und Garzeit

Eine der wichtigsten Aspekte beim Grillen eines ganzen Roastbeefs ist die Temperaturkontrolle. Je nach gewünschter Garstufe und Art des Grills kann die Garzeit variieren. Im Folgenden werden einige allgemeine Richtwerte vorgestellt:

Garstufe Kerntemperatur Garzeit (je kg)
roh (blutig) 45–50 °C 15–20 Minuten
rosa 57–63 °C 20–30 Minuten
mittel 63–70 °C 30–40 Minuten
durchgegart 70–80 °C 40–50 Minuten

Es ist wichtig, dass die Temperatur des Grills konstant bleibt, um eine gleichmäßige Gare zu gewährleisten. Dazu kann man einen Grillthermometer oder ein externes Thermometer wie das Maverick 732 verwenden. Einige Rezepte empfehlen auch, das Roastbeef vor dem Grillen leicht anzubraten, um eine knusprige Kruste zu bilden, und dann bei niedrigerer Temperatur weiterzukochen.

Tipps für das perfekte Roastbeef

Neben der richtigen Temperatur und Garzeit gibt es einige weitere Tipps, die dabei helfen, ein saftiges und geschmackvolles Roastbeef zu garen:

Verwendung von Räucherchips

Einige Rezepte empfehlen, Räucherchips oder Räucherboxen zu verwenden, um dem Roastbeef einen leichten Rauchgeschmack zu verleihen. Dazu können Chunks aus verschiedenen Holzsorten wie Eiche, Hickory oder Apfelholz verwendet werden. Die Chunks werden entweder direkt auf die Glut gelegt oder in eine Räucherbox gegeben und dann auf den Grillrost gesetzt. Dadurch entsteht ein sanfter Rauch, der das Fleisch aromatisch und geschmacksintensiv macht.

Kräutermantel

Ein weiteres Rezeptvorschlag ist das Einreiben des Roastbeefs mit einer Kräuterbutter, die nach dem Grillen auch als Marmorierung dienen kann. Dazu wird Butter mit frischen Kräutern wie Petersilie, Oregano oder Thymian vermischt und auf das Fleisch aufgetragen. Nach dem Grillen kann man das Roastbeef in gehackte Kräuter wälzen, um eine sichtbare Kräuterkruste zu erzeugen. Dies nicht nur optisch ansprechend, sondern verleiht dem Braten auch eine zusätzliche Geschmacksnote.

Sauce oder Dip

Ein weiteres Highlight ist die Zubereitung einer passenden Sauce oder eines Dips. Dazu eignen sich Rezepte wie Remoulade, Café de Paris Butter oder ein einfach hergestellter Mango-Joghurt-Dip. Diese können entweder vor oder nach dem Grillen serviert werden und ergänzen das Roastbeef hervorragend.

Ruhen lassen

Nachdem das Roastbeef gegart ist, sollte es mindestens 3 Minuten ruhen lassen. Dieser Schritt ist wichtig, da sich das Fleisch nach dem Garen nochmals erwärmt und die Saftigkeit erhalten bleibt. Während dieser Zeit kann das Fleisch in feine Scheiben geschnitten werden, um es optimal zu servieren.

Rezept für gegrilltes Roastbeef im Ganzen

Zutaten

Zutat Menge
Roastbeef (Lenden- oder Ribeye-Schnitt) 1,5 bis 2 kg
Salz nach Geschmack
Pfeffer nach Geschmack
Knoblauch 2–3 Zehen
Ingwer 1 Stange (optional)
Kräuterbutter 100 g (optional)
Olivenöl 1–2 EL
Rucola 150 g
Parmesan 80 g

Zubereitung

  1. Vorbereitung des Roastbeefs:

    • Das Roastbeef aus dem Kühlschrank nehmen und 1 bis 3 Stunden vor dem Grillen auf Raumtemperatur kommen lassen.
    • Mit kaltem Wasser abspülen und mit Küchenpapier trockentupfen.
    • Überschüssige Sehnen und Fett abschneiden, wobei die Fettdecke weitestgehend erhalten bleibt.
    • Das Fleisch mit Salz, Pfeffer und gegebenenfalls Knoblauch und Ingwer einreiben.
    • Alternativ kann man auch eine Kräuterbutter auf die Oberfläche auftragen.
  2. Grillvorbereitung:

    • Den Grill auf eine Temperatur von 180–200 °C vorglühen.
    • Für das indirekte Grillen den Roastbeef auf einen separaten Roste oder in eine Bratenpfanne legen.
    • Alternativ kann man das Fleisch auch direkt über der Glut grillen oder auf einem Drehspieß montieren.
  3. Grillen:

    • Das Roastbeef für 20–40 Minuten grillen, wobei die Garzeit je nach Größe und gewünschter Garstufe variiert.
    • Die Kerntemperatur kontrollieren und darauf achten, dass das Fleisch nicht überbacken wird.
    • Bei Bedarf Räucherchips hinzufügen, um dem Braten einen leichten Rauchgeschmack zu verleihen.
  4. Ruhen lassen:

    • Das Roastbeef vom Grill nehmen und 3 Minuten ruhen lassen.
    • Danach in feine Scheiben schneiden und servieren.
  5. Servieren:

    • Das Roastbeef mit Rucola und gehobeltem Parmesan servieren.
    • Etwas Olivenöl über das Fleisch träufeln, um die Aromen zu intensivieren.
    • Als Beilage können auch Kartoffeln oder Salat serviert werden.

Fazit

Das Grillen eines ganzen Roastbeefs ist eine anspruchsvolle, aber lohnenswerte Technik, die zu einem hervorragenden Braten führen kann. Mit der richtigen Vorbereitung, der passenden Temperaturkontrolle und den richtigen Gewürzen oder Kräutern ist es möglich, ein saftiges und geschmackvolles Roastbeef zu garen, das sowohl optisch als auch geschmacklich überzeugt. Ob direkt über der Glut, indirekt im Ofen oder auf einem Drehspieß – jede Methode hat ihre eigenen Vorzüge, die je nach Gerätschaften und Vorlieben ausgewählt werden können. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Roastbeef im Ganzen nicht nur für eine große Gruppe von Gästen reicht, sondern auch ein optisches Highlight auf jeder Tafel ist.

Quellen

  1. Rezept für Roastbeef vom Grill – rückwärts gegart
  2. Roastbeef grillen – Tipps und Tricks
  3. Roastbeef vom Grill mit Kräutermantel
  4. Gegrilltes Roastbeef – Rezept
  5. Rindfleisch-Schnitte und Rezept für Roastbeef
  6. Grillen von Roastbeef – Fragen und Tipps

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