Rinderbraten zubereiten: Rezepte, Tipps und Zubereitungstechniken
Ein Rinderbraten zählt zu den Klassikern in der deutschen Küche und wird sowohl in der Familie als auch bei festlichen Anlässen gerne zubereitet. Ob als langsam geschmorter Schmorbraten mit einer schmackhaften Bratensauce oder als zarter Chateaubriand mit leckerer Remoulade – die Vielfalt an Rezepten und Zubereitungsmöglichkeiten ist groß. In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte, Tipps und Techniken vorgestellt, die Ihnen helfen, den perfekten Rinderbraten zu kochen. Die Rezepte basieren auf bewährten Vorgehensweisen, wie sie in der Literatur und auf Rezeptseiten beschrieben werden.
Rezepte für den Rinderbraten
Rinderbraten mit Brühe
Ein Rinderbraten, der mit Brühe zubereitet wird, ist ein Klassiker, der sich durch seine saftige Konsistenz und die cremige Sauce auszeichnet. Ein Rezept, das sich auf eine Brühe stützt, beschreibt die Zubereitung wie folgt:
- Vorbereitung: Die Rinderschulter wird in einer Pfanne im Öl bei mittlerer Hitze rundum kurz angebraten, danach herausgenommen. Der Bratensatz wird mit etwas Brühe ablöschen und in ein Schälchen gefüllt.
- Gemüse anrösten: In der gleichen Pfanne wird das Gemüse ohne Fett bei mittlerer Hitze angeröstet und mit dem Bratensatz in den Bräter gegeben. Danach wird das Fleisch auf das Gemüse gelegt und mit der restlichen Brühe auffüllt.
- Schmoren: Mit halb geöffnetem Deckel bei mittlerer Hitze (oder alternativ im Ofen bei 160 °C) wird der Braten etwa 3 1 /2 Stunden weich geschmort. Dabei wird das Fleisch gelegentlich gewendet.
- Gewürze hinzufügen: Piment- und Pfefferkörner, Zimtrinde und angedrückte Wacholderbeeren werden in einen Einweg-Teebeutel gefüllt und mit dem Lorbeerblatt nach 3 Stunden zum Fleisch gegeben.
- Sauce herstellen: Nach Ende der Garzeit wird das Fleisch und die Gewürze aus der Sauce genommen. Die Sauce wird durch ein Sieb in einen Topf gegossen, und das Gemüse wird etwas ausgedrückt. Optional kann das Gemüse püriert und in die Sauce zurückgegeben werden.
- Sauce binden: Die Sauce wird nochmals aufgekocht. Die Speisestärke wird mit wenig kaltem Wasser glatt gerührt und in die Sauce eingerührt, um sie sämig zu binden.
- Karamellisierung: Der restliche Puderzucker wird in einer Pfanne bei milder Hitze hell karamellisiert, mit Cognac ablöschen und sirupartig einköcheln lassen.
- Abschluss: Der eingekochte Cognac wird mit Knoblauch, Vanilleschote, Zitronen- und Orangenschale in die Sauce gegeben und einige Minuten ziehen gelassen. Die kalte Butter in Flöckchen wird untergerührt, und die Sauce wird mit Salz und einer Prise Chilipulver gewürzt. Die ganzen Gewürze werden wieder entfernt.
Dieses Rezept eignet sich besonders gut für einen festlichen Anlass, da die Sauce nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern auch optisch ansprechend ist.
Svickova – eine Variante des Rinderbraten
Ein weiteres Rezept, das in der böhmischen Tradition angesiedelt ist, ist die Svíčková. Hierbei handelt es sich um einen Rinderbraten, der mit einer sahnigen Sauce serviert wird. Die Zubereitung umfasst folgende Schritte:
- Vorbereitung: Das angebratene Fleisch wird herausgenommen, rundherum salzen und pfeffern. Es wird mit einem Fleischthermometer versehen.
- Gemüse anbraten: Das Gemüse wird in den Bräter gegeben und angebraten. Anschließend werden die Gewürze und Kräuter untergerührt.
- Soße zubereiten: Mit der Rinderbrühe wird das Fleisch zurück in den Bräter gelegt, der Deckel aufgelegt, und der Braten bei 180 Grad für etwa 1,5 Stunden im Backofen geschmort, bis eine Kerntemperatur von 80 bis 85 Grad erreicht ist. Das Fleisch wird dabei ab und zu gewendet und mit der Bratflüssigkeit übergossen.
- Abkühlen und Sauce: Nach dem Schmoren wird der Braten aus dem Bräter genommen, und die Sauce wird durch ein Sieb gefangen. Sie wird zum Kochen gebracht. Sahne und Mehl werden vermischt und unter die Sauce gerührt, um sie zu andicken.
- Abschmecken: Die Sauce wird optional mit etwas Senf, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Der Rinderbraten wird in Scheiben geschnitten, mit Petersilie garniert und mit Soße, Serviettenknödel und Preiselbeeren serviert.
Die Svickova ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ein Rinderbraten nicht nur saftig, sondern auch lecker serviert werden kann. Besonders bei der Kombination mit Knödeln und Preiselbeeren entsteht ein harmonisches Gericht.
Chateaubriand mit Remoulade
Ein weiteres Rezept, das sich besonders eignet, wenn ein eleganter Braten im Mittelpunkt steht, ist das Chateaubriand mit einer leckeren Remoulade. Dieses Gericht ist ideal, um Gäste zu beeindrucken, da die Kombination aus zartem Fleisch und einer cremigen Soße hervorragend harmoniert.
- Vorbereitung: Das Chateaubriand wird aus dem Rinderfilet zubereitet. Ein Rezept für zwei Personen besteht aus 450 g Mittelstück vom Rinderfilet, 1 TL Öl und mildem Chilisalz.
- Remoulade: Für die Remoulade werden getrocknete Spitzmorcheln, Gemüsebrühe, ein hartgekochtes Ei, weißer Portwein, Schmand, frische Kerbelblätter, Chilisalz und Pfeffer benötigt.
- Artischocken: Für die Beilage werden Zirbelkohl, Salz, Artischockenböden, Zitronensaft, kleine Champignons, Mini-Karotten, Gemüsebrühe, Knoblauch, Ingwer, Zitronenschale, kalte Butter, und Chilisalz verwendet.
- Zubereitung: Die Zutaten werden entsprechend der Anweisungen vorbereitet, und das Chateaubriand wird mit der Remoulade serviert.
Dieses Rezept ist ideal für eine Hochzeit, ein Fest oder andere besondere Anlässe. Es erfordert etwas mehr Aufwand, ist aber in der Ausführung einfach und schmeckt köstlich.
Rinderbraten-Rezept von der Oma
Ein weiteres Rezept, das besonders bei traditionellen Gerichten und Familienfeiern beliebt ist, ist das sogenannte "Rinderbraten-Rezept von der Oma". Dieses Rezept basiert auf einer langen Tradition und wird oft in der Familie weitergegeben.
- Fleisch: Es wird empfohlen, eine „flache Rinderschulter“ zu verwenden, die auch als „Schaufelbug“ bezeichnet wird. Alternativ kann auch ein anderes Schmorfleisch vom Rind verwendet werden.
- Beize: Das Fleisch wird traditionell für 3–4 Tage in eine Beize eingelegt, die aus Wurzelgemüse, Rotwein und Balsamico besteht. Ein trockener Burgunder oder ein Rioja-Wein verleihen der Soße später einen hervorragenden Geschmack. Der Balsamico sorgt für eine dunkle Farbe und eine ausgewogene Säure.
- Kalbsfond: Vor dem Schmoren wird ein Kalbsfond in die Soße gegeben.
- Zubereitung: Das Fleisch wird in einem Bräter mit Butterschmalz angebraten, danach das Gemüse angebraten und die Soße hergestellt. Der Braten wird im Ofen bei 180 °C für 1,5–2 Stunden weich geschmort.
- Abschluss: Nach dem Schmoren wird der Braten in Scheiben geschnitten und mit der Sauce serviert. Als Beilage passen Nudeln, Gemüse oder Kartoffeln.
Dieses Rezept ist ein Klassiker und wird oft in der Familie weitergegeben. Es eignet sich besonders gut für Sonntagsmahlzeiten oder Familienfesten.
Klassischer Rinderbraten
Ein weiteres Rezept beschreibt die Zubereitung eines klassischen Rinderbraten, der oft am Sonntagmorgen serviert wird. Dieses Gericht ist besonders bei Familien beliebt, da es sich durch seine Einfachheit auszeichnet.
- Zutaten: 1,5 kg Rinderbraten, 200 g Zwiebeln, eine Packung Suppengemüse (Lauch, Knollensellerie, Möhren), 4 Knoblauchzehen, 3 Lorbeerblätter, 5 Wacholderbeeren, 500 ml Rotwein oder dunkler Traubensaft, 750 ml Rinderfond oder Gemüsebrühe, ein Zweig Rosmarin oder Thymian, Salz, Pfeffer und 2 EL Butterschmalz oder Öl.
- Zubereitung: Die Zutaten werden vorbereitet, und der Rinderbraten wird angebraten. Danach wird das Gemüse angebraten und die Soße hergestellt.
- Schmoren: Der Braten wird im Ofen geschmort, bis er die gewünschte Konsistenz erreicht.
- Servieren: Der Braten wird in Tranchen geschnitten und mit Beilagen wie Rotkohl, Kartoffelklöße, Spätzle oder Nudeln serviert.
Dieses Rezept ist besonders einfach in der Zubereitung und eignet sich hervorragend für Familienessen.
Tipps und Tricks
Welches Fleisch eignet sich am besten?
Für einen Rinderbraten eignet sich jedes Stück vom Rind, das langsam geschmort werden kann. Empfehlenswert sind die Rinderschulter, der Rinderhals, die Keule, der Schaufelbug oder das falsche Filet. Jedes dieser Stücke hat seine eigenen Vorteile:
- Rinderschulter: Saftig und eignet sich gut für das Schmoren.
- Rinderhals: Fettreicher und eignet sich für einen intensiveren Geschmack.
- Keule: Ideal für einen Braten mit festem Biss.
- Schaufelbug: Eignet sich besonders gut für den Schmoren.
- Rinderfilet: Ideal für einen zarten Braten, wie z. B. Chateaubriand.
Wann ist der Rinderbraten gar?
Die Garzeit und Garstufe hängen von der Dicke des Fleischstücks ab. Eine zuverlässige Methode, um zu prüfen, ob das Fleisch gar ist, ist die Verwendung eines Fleischthermometers. Ab einer Kerntemperatur von 85 °C ist das Fleisch komplett durchgegart. Für einen saftigen Braten wird empfohlen, die Kerntemperatur nicht zu hoch zu lassen.
Warum den Rinderbraten ruhen lassen?
Nach dem Schmoren oder Braten ist es wichtig, dass das Fleisch eine Weile ruhen lässt. Dies ermöglicht es dem Fleisch, die Feuchtigkeit zu speichern und nicht zu sehr zusammenzuziehen, wenn es geschnitten wird. So bleibt das Fleisch saftig und aromatisch.
Beilagen zum Rinderbraten
Ein Rinderbraten ist ein Gericht, das sich durch die passenden Beilagen erst richtig vollständig entfaltet. Empfehlenswerte Beilagen sind:
- Kartoffelklöße: Ein Klassiker, der die cremige Sauce perfekt aufsaugt.
- Spätzle: Eine leckere Beilage, die gut mit der Sauce harmoniert.
- Nudeln: Einfach in der Zubereitung und passen hervorragend zum Braten.
- Rotkohl: Ein typisches Weihnachtsgericht, das aber auch bei anderen Anlässen sehr gut schmeckt.
- Grüner Salat: Frische Beilage, die die Aromen des Bratens unterstreicht.
- Bohnen: Eine nahrhafte Beilage, die gut zum Braten passt.
- Kartoffeln: Egal ob als Pellkartoffeln, Kartoffelgratin oder Kartoffelpüre, Kartoffeln passen immer.
Fazit
Ein Rinderbraten ist ein Klassiker in der deutschen Küche und kann in vielen verschiedenen Varianten zubereitet werden. Egal ob als langsam geschmorter Schmorbraten mit einer schmackhaften Bratensauce oder als zarter Chateaubriand mit leckerer Remoulade – die Vielfalt an Rezepten und Zubereitungsmöglichkeiten ist groß. Mit den richtigen Tipps und Tricks lässt sich ein Rinderbraten einfach und lecker zubereiten. Wichtig ist, dass das Fleisch von guter Qualität ist und entsprechend behandelt wird. Mit den richtigen Beilagen und Gewürzen entsteht ein Gericht, das nicht nur schmeckt, sondern auch optisch ansprechend ist.
Quellen
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