Alte hessische Rezepte – von der Grie Soß bis zum Hessenburger

Hessen hat eine reiche kulinarische Tradition, die von regionalen Köstlichkeiten und besonderen Gerichten geprägt ist. Ob es um die ikonische Grie Soß, den leckeren Handkäs oder die unverwechselbaren Hessenburger geht – die Region hat viel zu bieten. In den letzten Jahrzehnten haben sich diese Gerichte nicht nur als feste Bestandteile der hessischen Kultur etabliert, sondern auch im Bereich der Gastro- und Grillkultur einen festen Platz gefunden. Insbesondere in den letzten Jahren wurde die regionale Küche im Zusammenhang mit Grillen und BBQ immer populärer. Alte hessische Rezepte, die traditionell in der Pfanne oder im Ofen zubereitet wurden, finden heute auch auf dem Grill oder mit einer Feuerplatte ihre Wiedergeburt.

Die Vorstellung, hessische Spezialitäten auf dem Grill zuzubereiten, ist nicht nur ein Schritt in Richtung moderner Kochkunst, sondern auch eine Möglichkeit, alte Gerichte mit neuen Techniken und Aromen zu kombinieren. Dieser Artikel bietet einen tiefen Einblick in die traditionellen hessischen Gerichte und zeigt, wie sie heute in Seminaren, Rezepten und kulinarischen Experimenten neu belebt werden – insbesondere durch das Medium des Grillens.


Hessische Gerichte auf dem Grill – Ein Trend der Gegenwart

In der Region Hessen ist es inzwischen weit verbreitet, traditionelle Gerichte nicht nur im Restaurant, sondern auch im privaten Kreis oder bei Grillabenden zuzubereiten. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Seminar „Hessisch Grillen – Das Original! FFM“, das von Santos Grills angeboten wird. In diesem Kurs lernen die Teilnehmer, wie man hessische Klassiker wie die Grie Soß, den Hessenburger und den Handkäs auf dem Grill zubereiten kann. Die Kombination aus traditionellen Zutaten und modernen Grilltechniken führt zu einer neuen Interpretation der hessischen Küche.

Im Seminar werden verschiedene Grillmethoden gelehrt, darunter direktes und indirektes Grillen, das Nutzen einer Feuerplatte oder einer Plancha. Diese Techniken ermöglichen es, Gerichte mit einer neuen Textur, Aroma-Intensität und Aromavariation zuzubereiten. Besonders interessant ist die Wechselwirkung zwischen dem Raucharoma des Grills und den feinen Geschmacksnoten der hessischen Gerichte.


Die Grie Soß – Ein hessisches Wahrzeichen

Die Grie Soß ist eine der bekanntesten hessischen Spezialitäten. Sie ist eine Kräutersoße, die aus sieben verschiedenen Kräutern besteht: Boretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Regionale Unterschiede können weitere Zutaten wie Dill oder Zitronenmelisse hinzufügen. Traditionell wird die Grie Soß zu Pellkartoffeln oder kaltem Fleisch gereicht. Sie ist eine kalte Soße, die frisch und aromatisch schmeckt und oft als Vorspeise oder Beilage serviert wird.

Ein besonderes Rezept, das die Grie Soß in Kombination mit anderen Zutaten neu interpretiert, ist der sogenannte Hessenburger. Dieses Rezept vereint die Grie Soß mit einem klassischen Burger, der durch die Zugabe von Handkäs und weiteren Aromen bereichert wird. Im Seminar „Hessisch Grillen“ wird dieser Burger auf dem Grill zubereitet, was ihm eine zusätzliche Note verleiht.

Rezept: Hessenburger mit Grie Soß und Handkäs

Zutaten: - 2 Burger-Patties - 2 Buns - 200 g Handkäs - 1 Apfel - 1 Zwiebel - BBQ-Sauce (z. B. New York Style) - Apfelmus - Apfelwein - Grie Soß - Salz, Pfeffer

Zubereitung: 1. Die BBQ-Sauce mit etwas Apfelmus und Apfelwein vermischen, sodass eine cremige, nicht zu flüssige Sauce entsteht. 2. Den Grill inklusive Gussseisen-Grillplatte auf mittlere bis starke Hitze vorheizen. 3. Patties, Presskopf, Apfelscheiben und Zwiebelringe auf dem Grill braten, sodass alle Zutaten gleichzeitig fertig sind. 4. Die Handkässtücke und die aufgeschnittenen Buns auf den Grill legen. Der Handkäs sollte sich während der letzten 2 Minuten auf den Patties erwärmen und leicht schmelzen. 5. Den fertig gebratenen Burger mit der BBQ-Sauce, Grie Soß und weiteren Zutaten servieren.


Der Handkäs – Ein weicher, aromatischer Sauermilchkäse

Ein weiteres hessisches Wahrzeichen ist der Handkäs. Im Gegensatz zu anderen Sauermilchkäsen wie dem Harzer Käse ist der Handkäs recht weich und hat eine feine, cremige Konsistenz. Der Name stammt ursprünglich aus der Herstellungsmethode: früher wurde der Käse mit der Hand gepresst. Heute wird er industriell hergestellt, behält aber seine traditionelle Form und Qualität.

Der Handkäs ist in Hessen ein fester Bestandteil der Käsepalette und wird oft zu Brot, Kartoffeln oder in Kombination mit Soßen serviert. In den Rezepten und Seminaren wird er auch auf dem Grill veredelt, um ihm eine zusätzliche Note zu verleihen. Die Kombination aus dem milden Geschmack des Handkäs und dem intensiven Raucharoma des Grills ist eine willkommene Abwechslung.


Weitere hessische Gerichte – von der Nordhessischen Bratwurst bis zum Salzekuchen

Neben den bereits erwähnten Spezialitäten gibt es in Hessen noch viele weitere Gerichte, die oft nicht so bekannt sind, aber dennoch eine wichtige Rolle in der regionalen Küche spielen. Ein Beispiel ist die Nordhessische Bratwurst, die der Thüringer Bratwurst sehr ähnelt. Sie wird traditionell mit Senf und Brot serviert und ist ein typisches Mittagessen in Nordhessen.

Ein weiteres Beispiel ist der Salzekuchen, der vor allem in Oberhessen gegessen wird. Er besteht aus einem Brotteig, auf den Kartoffelbrei, Zwiebeln, Speck und Kümmel als Belag kommen. Der Salzekuchen ähnelt etwas dem Zwiebelkuchen, ist aber durch die Zugabe von Kartoffeln etwas fester und herzhafter.

Rezept: Salzekuchen

Zutaten: - 1 kg Brotteig (fertige Mischung oder selbst hergestellter Teig) - 5 große Zwiebeln - 200 g Speckwürfel - 250 ml Sonnenblumenöl - 1 kg Kartoffeln (mehlig kochend) - 400 g Quark - 2 Eier - 150 ml Milch - 1 Becher Schmand - Etwas Kümmel

Zubereitung: 1. Den Brotteig vorbereiten und zu einem Kuchen formen. 2. Die Zwiebeln schälen und in kleine Stücke schneiden. Mit dem Speck in einer Pfanne glasig dünsten. 3. Die Kartoffeln schälen und in Salzwasser weichkochen. Danach die Milch zugeben, erneut aufkochen und mit dem Stampfer zu Brei verarbeiten. 4. Quark, Eier, Schmand, Öl, Zwiebeln und Speck mit dem Brei verrühren. 5. Die Masse auf den Brotteig geben und mit Kümmel bestreuen. 6. Den Salzekuchen im vorgeheizten Ofen bei etwa 180 °C ca. 30–40 Minuten backen.


Hessische Soßen – Dunksel, Bellschou und Wingertsknorze

Neben den Hauptgerichten gibt es in Hessen auch einige typische Soßen, die oft als Beilage oder zu Würstchen gereicht werden. Ein Beispiel ist der Dunksel, eine traditionelle Speck-Zwiebelsoße aus der Region um Bickenbach. Dazu werden Pellkartoffeln und Leber- oder Blutwürstchen serviert.

Rezept: Bickenbacher Dunksel

Zutaten: - 200 g Speck - 3 Zwiebeln - 100 g Mehl - 1 Liter Fleischbrühe - etwas Butter

Zubereitung: 1. Das Mehl in eine Schüssel sieben und unter ständiger Rührebewegung langsam die Brühe zugeben. Achte darauf, dass keine Klümpchen entstehen. 2. Die Zwiebeln klein schneiden und zusammen mit dem Speck und der Butter andünsten. 3. Die Mehl-Brühe-Mischung zu den Zwiebeln gießen. 4. Auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis eine dichtflüssige Soße entsteht. 5. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Ein weiteres Beispiel ist die Wingertsknorze, eine hessische Soße, die oft in der Region um Mainz beheimatet ist. Der Name stammt von „Wingerts“ (kleiner Weinberg) und „Knorze“ (kleine Soße), was auf eine traditionelle, leichte und aromatische Soße hindeutet. Obwohl der genaue Rezeptur nicht in den Quellen angegeben ist, ist sie als eine Soße mit Zwiebeln, Speck und Gewürzen beschrieben.


Die Rolle des Grills in der hessischen Küche

Die Kombination aus alten hessischen Rezepten und modernen Grilltechniken ist nicht nur ein Trend, sondern auch eine kreative Möglichkeit, regionale Gerichte in neue Formen zu bringen. In Seminaren wie „Hessisch Grillen – Das Original! FFM“ lernen die Teilnehmer, wie sie traditionelle Gerichte auf dem Grill zubereiten können. Die Veranstaltung wird in Frankfurt im Railway Garden durchgeführt und umfasst mehrere Stunden, in denen die Teilnehmer alles über die Organisation, Sicherheit, Grillmethoden und die Zubereitung der Gerichte lernen.

Ein weiterer Vorteil dieser Kurse ist, dass sie auch für Einsteiger geeignet sind. Es ist nicht nötig, bereits Erfahrung im Grillen zu haben, da die Teilnehmer unter fachkundiger Anleitung arbeiten können. Das Seminar ist auch für Nicht-Hessen geeignet, da es nicht nur um die Zubereitung der Gerichte geht, sondern auch um die kulturellen Hintergründe und die regionale Sprache.


Traditionelle Gerichte im modernen Kontext

Die Verbindung zwischen traditionellen hessischen Rezepten und modernen Zubereitungsweisen wie dem Grillen oder der Nutzung einer Feuerplatte ist eine spannende Entwicklung. Sie erlaubt es nicht nur, Gerichte mit neuen Aromen zu bereichern, sondern auch, alte Rezepte in neue Formen zu bringen. Dies ist besonders interessant für diejenigen, die Wert auf Regionalität, Authentizität und Qualität legen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Gerichte oft einfach zuzubereiten sind und nicht viele exotische Zutaten erfordern. Viele der hessischen Gerichte basieren auf lokalen Produkten wie Kartoffeln, Zwiebeln, Speck oder Sauermilch. Dies macht sie nicht nur regional typisch, sondern auch saisonbedingt und nachhaltig.


Schlussfolgerung

Alte hessische Rezepte wie die Grie Soß, der Handkäs, der Hessenburger oder der Salzekuchen haben sich in der regionalen Küche fest etabliert. Durch die Kombination mit modernen Zubereitungsweisen wie dem Grillen oder der Nutzung einer Feuerplatte können diese Gerichte heute in neuen Formen und Aromen neu entdeckt werden. Seminare wie „Hessisch Grillen – Das Original! FFM“ bieten eine wunderbare Gelegenheit, diese Gerichte nicht nur kennenzulernen, sondern auch selbst zuzubereiten und zu genießen.

Die Kombination aus traditionellen Zutaten und modernen Techniken ermöglicht es, hessische Spezialitäten in eine neue kulinarische Welt zu übertragen. Dies zeigt, dass die hessische Küche nicht nur in Restaurants, sondern auch im privaten Umfeld und bei Grillabenden lebendig und vielfältig bleibt. Mit diesen Rezepten und Techniken können Hobbyköche und Grillfreunde alte hessische Gerichte neu interpretieren und so ihre eigene kulinarische Identität stärken.


Quellen

  1. Santos Grills – Hessisch Grillen
  2. Grillfuerst – Hessenburger mit Grüner Soße
  3. Eatsmarter – Hessische Rezepte
  4. FFH – Hessische Spezialitäten

Ähnliche Beiträge