Indirektes Grillen mit Weber: Techniken, Rezepte und Tipps für perfekte Ergebnisse

Das indirekte Grillen ist eine der grundlegendsten Techniken im Bereich des Barbecues und wird besonders bei größeren Grillgutstücken, wie Braten, Geflügel oder Steaks, angewendet. Im Gegensatz zum direkten Grillen, bei dem das Grillgut unmittelbar über der Hitzequelle platziert wird, wird bei der indirekten Methode das Grillgut in einem Bereich platziert, der nicht direkt über der Hitzequelle liegt. Dies ermöglicht eine gleichmäßige und schonendere Garung, wodurch sich die Aromen intensiver entfalten und das Fleisch besonders zart bleibt. Im Folgenden werden die Grundlagen des indirekten Grillens mit Weber-Grills, typische Rezepte und Tipps aus den verfügbaren Quellen detailliert beschrieben.

Grundlagen des indirekten Grillens mit Weber-Grills

Funktionsweise der Weber Grillmethoden

Weber hat drei grundlegende Grillmethoden definiert, die sich an die unterschiedlichen Anforderungen an die Garzeit und das Grillgut anpassen lassen:

  1. Direktes Grillen: Hier wird das Grillgut direkt über der Hitzequelle platziert, was sich besonders für schnell garende Lebensmittel wie Würstchen, Burger oder Gemüse eignet. Die Temperatur ist dabei relativ hoch (meist über 200 °C), und die Garzeit beträgt in der Regel weniger als 30 Minuten.
  2. Indirektes Grillen: Bei dieser Methode wird das Grillgut in einem Bereich platziert, der nicht direkt über der Hitzequelle liegt. Die Hitzequellen sind entweder an den Rändern des Grills positioniert oder nur teilweise aktiviert, um eine gleichmäßige und langsame Garung zu ermöglichen. Diese Technik wird vor allem für größere Stücke wie Braten, Gans oder ganze Steaks eingesetzt.
  3. 50/50-Methode: Bei dieser Kombination aus direktem und indirektem Grillen wird das Grillgut zunächst direkt über der Hitzequelle angebraten, um eine knusprige Kruste zu erzeugen, und anschließend in den indirekten Bereich verschoben, um die gewünschte Garstufe zu erreichen. Dies ist besonders bei Steaks oder anderen zarten Fleischstücken beliebt.

Die Technik des indirekten Grillens ist eng mit der Funktion des Weber Original Grillsystems (OGS) verbunden. Das Herzstück dieses Systems ist der Deckel, der die Luftzufuhr und die Hitzezirkulation präzise regelt. Durch die geschlossene Struktur des Grills entsteht ein kontrollierter Umgebung, in dem die Temperatur konstant gehalten werden kann. Dadurch ist eine gleichmäßige und schonende Garung möglich, wodurch sich die Aromen intensiver entfalten und das Grillgut besonders zart bleibt.

Vorteile des indirekten Grillens

Die indirekte Grillmethode hat mehrere Vorteile, die sie besonders für anspruchsvolle Rezepte und größere Grillgutstücken empfehlenswert machen:

  • Zarte und saftige Ergebnisse: Da das Grillgut nicht direkt über der Hitzequelle liegt, wird es nicht verbrannt und kann gleichmäßig garen. Dies ist besonders bei Braten, Geflügel oder auch großen Steaks wichtig.
  • Entfaltung von Aromen: Die langsame Garung ermöglicht es, die Aromen des Grillguts intensiver zu entfalten und sich mit der Hitze und eventuell verwendeten Räucherchips zu kombinieren.
  • Einfache Temperaturregulierung: Durch das geschlossene Grillsystem und die Möglichkeit, einzelne Brenner abzuschalten, kann die Temperatur präzise reguliert werden.
  • Anpassbarkeit an verschiedene Grillgutstücken: Die indirekte Methode ist universell einsetzbar und eignet sich sowohl für Fleisch als auch für Fisch oder Gemüse.

Typische Rezepte für das indirekte Grillen mit Weber-Grills

Braten

Ein Klassiker des indirekten Grillens ist der Braten. Da dieser oft eine Garzeit von mehr als einer Stunde erfordert, ist die indirekte Methode die beste Wahl. Bei Weber-Grills wird dies erreicht, indem die Hitzequellen an die Ränder des Grills verlagert werden oder – bei Gasgrills – durch das Abschalten der mittleren Brenner. Das Fleisch wird daraufhin in den zentralen Bereich des Grills platziert, wo es langsam und gleichmäßig gart. Ein typisches Rezept für einen Rinderbraten könnte folgende Zutaten enthalten:

  • 1,5 kg Rinderbraten
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchszehe
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Salz
  • 1 EL schwarzer Pfeffer
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 EL Tomatenmark

Geflügel

Auch beim Grillen von Geflügel ist die indirekte Methode besonders effektiv. Besonders bei ganzen Hähnchen oder Gänse ist sie unverzichtbar, da sich das Fleisch sonst an der Außenseite verbrennen und innen noch roh bleiben könnte. Ein typisches Rezept für ein gegrilltes Hähnchen könnte folgende Zutaten umfassen:

  • 1 ganzes Hähnchen
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Salz
  • 1 EL schwarzer Pfeffer
  • 2 EL Majoran
  • 2 EL Thymian
  • 1 EL Rosmarin

Steaks

Auch bei Steaks kann die indirekte Methode angewendet werden, insbesondere wenn sie nach dem direkten Anbraten eine weitere Garstufe benötigen. Ein typisches Rezept für ein Rib Eye Steak könnte folgende Zutaten beinhalten:

  • 1 Rib Eye Steak (ca. 300 g)
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Salz
  • 1 EL schwarzer Pfeffer
  • 1 EL Knoblauchpulver

Fisch

Fisch ist ein weiteres Lebensmittel, das sich hervorragend für das indirekte Grillen eignet. Besonders bei größeren Fischen oder Fischfilets ist die indirekte Methode empfehlenswert, um das Fleisch nicht zu trocknen. Ein typisches Rezept für gegrillte Lachsfilets könnte folgende Zutaten enthalten:

  • 2 Lachsfilets
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Salz
  • 1 EL schwarzer Pfeffer
  • 1 EL Zitronensaft

Vegetarische Gerichte

Auch vegetarische Gerichte lassen sich mit der indirekten Methode zubereiten. Besonders bei größeren Gemüsestücken oder komplexeren Speisen wie Pizza oder Brot ist die indirekte Methode unverzichtbar. Ein typisches Rezept für gegrillte Spargel könnte folgende Zutaten beinhalten:

  • 500 g grüner Spargel
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Salz
  • 1 EL schwarzer Pfeffer

Tipps für das indirekte Grillen mit Weber-Grills

Vorbereitung des Grills

Beim indirekten Grillen ist es besonders wichtig, den Grill richtig vorzubereiten. Dies umfasst folgende Schritte:

  1. Temperaturregulierung: Beim Holzkohlegrill ist es wichtig, die Kohle so zu verteilen, dass die Hitzequellen an den Rändern des Grills liegen. Bei Gasgrills kann dies durch das Abschalten der mittleren Brenner erreicht werden.
  2. Deckel schließen: Der Deckel des Grills sollte immer geschlossen sein, um eine konstante Temperatur zu gewährleisten.
  3. Hitzebereiche schaffen: Bei Weber-Grills ist es möglich, unterschiedliche Hitzebereiche zu schaffen. Dadurch kann das Grillgut nach Bedarf zwischen direkter und indirekter Hitze bewegt werden.
  4. Vorbereitung des Grillrosts: Vor dem Grillen sollte das Rost gründlich gereinigt und bei Bedarf mit Olivenöl bestrichen werden, um das Grillgut nicht anzuhaften.

Zubereitung des Grillguts

Beim indirekten Grillen ist es wichtig, das Grillgut ordnungsgemäß vorzubereiten. Dies umfasst folgende Schritte:

  1. Marinieren: Viele Weber-Rezepte empfehlen, das Grillgut vor dem Grillen zu marinieren. Dies kann entweder mit einer Fertigmarinade oder selbst gemischt werden. Die Marinade sollte mindestens eine Stunde einwirken, damit sich die Aromen gut entfalten können.
  2. Einweichen: Bei Holzkohlegrills ist es wichtig, Räucherchips oder -stäbchen vor dem Grillen einzuweichen. Dies verhindert, dass sie bei der ersten Hitzezufuhr verpuffen und sich nicht richtig entfalten können.
  3. Vorheizen: Der Grill sollte vor dem Grillen auf die gewünschte Temperatur vorheizen. Bei der indirekten Methode liegt die Temperatur meist zwischen 100 und 150 °C.

Tipps während des Grillens

Während des Grillens gibt es einige Tipps, die besonders beim indirekten Grillen wichtig sind:

  1. Deckel nicht ständig öffnen: Das Öffnen des Deckels führt zu einer Abkühlung des Grills und kann die Garzeit verlängern. Es ist daher wichtig, den Deckel so oft wie möglich geschlossen zu lassen.
  2. Regelmäßige Temperaturkontrolle: Bei der indirekten Methode ist es besonders wichtig, die Temperatur des Grills regelmäßig zu überwachen. Dies kann mit einem Thermometer oder durch das Beobachten der Kohle erfolgen.
  3. Zusatzwürze: Bei der indirekten Methode kann es sinnvoll sein, das Grillgut während des Grillens mit zusätzlicher Würze zu beträufeln. Dies kann entweder mit einer Saucen oder einer Fertigwürze erfolgen.
  4. Garstufen prüfen: Bei größeren Grillgutstücken ist es wichtig, die Garstufen regelmäßig zu prüfen. Dies kann mit einem Fleischthermometer erfolgen. Die empfohlene Kerntemperatur hängt von der Art des Grillguts ab.

Nachbereitung

Nachdem das Grillgut gar ist, ist es wichtig, es richtig nachzubereiten:

  1. Ruhezeit einhalten: Vor dem Servieren sollte das Grillgut mindestens 10 Minuten ruhen lassen. Dies ermöglicht es, dass die Saucen sich gleichmäßig verteilen und das Fleisch nicht austrocknet.
  2. Grill reinigen: Nach dem Grillen sollte das Rost gründlich gereinigt werden, um Rost und Schmutz zu entfernen. Dies kann mit einem Grillbürsten oder einem feuchten Tuch erfolgen.
  3. Kohle aushärten: Bei Holzkohlegrills ist es wichtig, die verbrauchte Kohle auszuhärten, um sie für den nächsten Grillgang zu sichern.

Zusammenfassung

Das indirekte Grillen ist eine der grundlegendsten Techniken im Bereich des Barbecues und wird besonders bei größeren Grillgutstücken, wie Braten, Geflügel oder Steaks, angewendet. Im Gegensatz zum direkten Grillen, bei dem das Grillgut unmittelbar über der Hitzequelle platziert wird, wird bei der indirekten Methode das Grillgut in einem Bereich platziert, der nicht direkt über der Hitzequelle liegt. Dies ermöglicht eine gleichmäßige und schonendere Garung, wodurch sich die Aromen intensiver entfalten und das Fleisch besonders zart bleibt. Die indirekte Methode ist eng mit der Funktion des Weber Original Grillsystems (OGS) verbunden, das die Luftzufuhr und die Hitzezirkulation präzise regelt. Durch die geschlossene Struktur des Grills entsteht ein kontrollierter Umgebung, in dem die Temperatur konstant gehalten werden kann. Dies ist besonders bei anspruchsvollen Rezepten und größeren Grillgutstücken von Vorteil.

Quellen

  1. Weber Grill Rezepte
  2. Grillmethoden bei Weber

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