Steckerlfisch grillen – Die traditionelle bayerische Fischspezialität zubereiten

Der Steckerlfisch ist ein klassisches Gericht der bayerischen Küche, das besonders in der Volksfest- und Biergarten-Saison beliebt ist. Ursprünglich eine ursprüngliche Grillmethode, bei der Fische auf Holzstäben über dem offenen Feuer gegart werden, hat sich der Steckerlfisch im Laufe der Zeit zu einer ikonischen bayerischen Delikatesse entwickelt. Im Unterschied zu anderen Fischgerichten wird der Steckerlfisch nicht in Pfannen oder im Ofen gekocht, sondern traditionell am Holzspieß über Holzkohle oder Lagerfeuer gegrillt.

Die Zubereitungsmethode ist einfach, aber dennoch fein abgestimmt, um die optimale Garzeit und das Aroma des Fisches zu erhalten. Besonders populär ist der Steckerlfisch auf dem Oktoberfest, wo er oft in Kombination mit Brezeln und Bier serviert wird. In den letzten Jahren hat sich die Technik auch in den privaten Haushalt verlagert. Mit ein paar Tipps und einer einfachen Grillvorrichtung oder sogar improvisierten Lösungen kann man den Steckerlfisch zuhause mit gutem Erfolg zubereiten.

In diesem Artikel wird detailliert erklärt, wie man einen Steckerlfisch zubereitet. Dabei werden die notwendigen Zutaten, die richtige Vorbereitung des Fisches, die Technik des Aufspießens, die optimale Grillmethode sowie Tipps und Tricks zur Verfeinerung des Gerichts vorgestellt. Zudem werden alternative Lösungen für diejenigen vorgestellt, die keinen speziellen Grillaufsatz besitzen. Ziel ist es, das traditionelle Rezept so zu vermitteln, dass es in der heimischen Küche leicht nachzuvollziehen und nachzubereiten ist.

Zutaten und Materialien für den Steckerlfisch

Für die Zubereitung eines Steckerlfischs sind einige grundlegende Zutaten erforderlich. Der Hauptbestandteil ist selbstverständlich der Fisch. In Bayern und angrenzenden Regionen werden vor allem Renken (auch als Maräne oder Felchen bekannt) verwendet. Diese Fischart ist ideal für den Steckerlfisch, da sie sich gut am Stock hält und ihr Fleisch zart und aromatisch bleibt. Andere Fische wie Forelle oder Zander können ebenfalls verwendet werden, sind aber seltener in traditionellen Zubereitungen zu finden.

Neben dem Fisch benötigt man Holzstäbe, die entweder frisch vom Baum geschnitten oder gekauft werden können. Idealerweise handelt es sich bei den Stäben um Weide-, Hasel- oder Buchenholz. Sie sollten etwa 40 bis 50 cm lang sein, um den Fisch optimal zu tragen und über dem Feuer zu halten. Wichtig ist, dass die Stäbe entweder vorgewässert werden oder, falls frisch geschnitten, die Rinde entfernt wird, um Verkohlung und Durchbruch zu vermeiden.

Für die Grillung selbst benötigt man entweder einen Holzkohlegrill oder ein Lagerfeuer. In einigen Fällen wird auch ein spezieller Grillaufsatz verwendet, der es ermöglicht, die Holzstäbe mit den Fischen fest zu fixieren und sie gleichmäßig zu drehen. Wer keinen solchen Aufsatz besitzt, kann dennoch mit improvisierten Lösungen wie Haselnusszweigen, Getränkekisten und Steinen eine stabile Grundlage für die Grillung herstellen.

Zusätzlich zu den notwendigen Grundzutaten gibt es Würzen und Aromen, die den Steckerlfisch besonders verfeinern. Öl, Salz und Pfeffer sind Standard, um den Fisch zu würzen. Einige Rezepte empfehlen auch getrocknete Kräuter wie Thymian oder Rosmarin, die dem Fisch eine zusätzliche Aroma-Note verleihen. Zitronensaft kann nach der Zubereitung über den Fisch gegeben werden, um ihm ein frisches Aroma zu verleihen. Als Beilage eignet sich eine frische Breze, Kartoffelsalat oder Kartoffeln vom Grill, um das Gericht abzurunden.

Vorbereitung des Fisches

Die Vorbereitung des Fisches ist entscheidend für die erfolgreiche Zubereitung eines Steckerlfischs. Zunächst muss der Fisch ausgenommen, gewaschen und trocken getupft werden. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass der Fisch beim Grillen nicht zu viel Wasser verliert und optimal gar wird. Ein gut ausgenommener Fisch, bei dem die Innereien entfernt und die Kiemenbereiche gereinigt sind, garantiert zudem ein hygienisch einwandfreies Gericht.

Ein entscheidender Schritt bei der Vorbereitung ist das Aufspießen des Fisches. Dazu wird der Fisch auf einen Holzstab (auch „Steckerl“ genannt) gesteckt. Die Technik des Aufspießens erfordert etwas Geschick, da der Fisch so positioniert werden muss, dass er stabil auf dem Stab bleibt und sich nicht beim Grillen versehentlich löst. Der Holzstab wird dabei durch das Maul des Fisches hindurchgeführt und anschließend seitlich unterhalb der Rückengräten eingestochen, bis zum Ende des Bauchschnittes. Auf der anderen Seite wird ein kurzer Stich gesetzt, um eine Verbindung herzustellen. Schließlich wird der Stab mittig durch die Schwanzflosse geführt, um den Fisch optimal zu balancieren.

Nachdem der Fisch aufgespießt ist, wird er auf beiden Seiten mit Öl eingepinselt. Dies hat mehrere Vorteile: Es verhindert, dass der Fisch während des Grillens austrocknet, es hilft bei der Bildung einer knusprigen Kruste und es verleiht dem Fisch zusätzliche Geschmack. Anschließend wird der Fisch mit Salz und Pfeffer gewürzt, um ihm die typische Aroma-Note zu verleihen. Bei einigen Rezepten werden auch getrocknete Kräuter wie Thymian oder Rosmarin hinzugefügt, um den Geschmack weiter zu intensivieren.

Aufbau der Grillvorrichtung

Die Grillvorrichtung für den Steckerlfisch kann entweder in Form eines speziellen Grillaufsatzes oder durch eine improvisierte Lösung realisiert werden. Der Grillaufsatz ist eine praktische Lösung, da er es ermöglicht, die Holzstäbe mit den Fischen fest zu fixieren und sie gleichmäßig zu drehen. Dies sorgt dafür, dass der Fisch auf allen Seiten gleichmäßig gegrillt wird und keine Seiten über- oder untergar werden. Der Aufsatz ist einfach in den Grill einzubauen und ermöglicht eine stabile Fixierung der Steckerlfische.

Wer keinen solchen Aufsatz besitzt, kann dennoch eine funktionale Grillvorrichtung mit einfachen Mitteln errichten. Dazu wird zunächst ein Platz im Garten oder Hinterhof ausgewählt, der idealerweise keinen frischen, grünen Rasen aufweist. Sand- oder Kiesböden sind vorteilhaft, da sie eine gute Wärmeverteilung ermöglichen und den Boden vor Schäden durch die Glut schützen. Auf diesem Platz wird zunächst eine feuerfeste Unterlage ausgelegt, um den Boden nicht zu beschädigen.

Anschließend werden zwei längliche Haufen aus feuchtem Sand errichtet, die etwa 30 Zentimeter voneinander entfernt und 50 Zentimeter hoch sein sollten. Zwischen diese Sandhaufen wird Holzkohle geschüttet, die als Brennstoff dient. In die Sandhaufen können die Holzstäbe mit den Fischen eingesetzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Stäbe schräg eingesetzt werden und gut über die Holzkohleglut hängen. Zudem müssen die Steckerlfische versetzt in die Sandhaufen gesteckt werden, damit sie sich beim Grillen nicht berühren. Dies verhindert, dass der Fisch ungleichmäßig gegrillt wird und sich die Glut nicht gleichmäßig auf alle Steckerlfische verteilt.

Eine weitere alternative Lösung besteht darin, Haselnusszweige und eine Getränkekiste zu verwenden. Dazu werden so viele Stöcke wie Fische vorbereitet. Wenn man frische Stöcke vom Baum verwendet, sollte ein etwa 40 cm langer Bereich entrindet werden, auf den der Fisch später gesteckt wird. Das Ende der entrindeten Seite wird zudem zu einer Spitze zugeschnitzt, um den Fisch bequem aufzustecken. Vierkanthölzer aus dem Baumarkt können ebenfalls verwendet werden, da sie einen besseren Halt bieten und sich der Fisch nicht so leicht darauf dreht. Die Stöcke sollten lang genug sein, um locker auf dem Grill liegen zu können. Der Steckerlfisch kann daher auch über dem Holzfeuer gegrillt werden, ohne dass ein Rost erforderlich ist.

Grilltechnik und Garzeit

Die Grilltechnik ist entscheidend für die erfolgreiche Zubereitung eines Steckerlfischs. Der Fisch muss gleichmäßig gegrillt werden, um eine knusprige Haut zu erhalten, ohne dass er innen noch roh bleibt. Dazu ist es wichtig, dass die Glut unter dem Fisch gleichmäßig verteilt ist und die Temperatur konstant bleibt. Die optimale Temperatur für die Grillung des Steckerlfischs liegt in etwa im Bereich, bei dem man seine Hand für drei Sekunden im Abstand von 30 Zentimetern über der Glut schweben lassen kann, ohne dass man sie vorher wegziehen muss. Dieser sogenannte „30-Zentimeter-3-Sekunden-Test“ ist eine gute Methode, um die Temperatur der Glut einzuschätzen.

Nachdem die Glut die richtige Temperatur erreicht hat, kann der Fisch auf den Holzstäben in die Sandhaufen oder auf den Grillaufsatz gesteckt werden. Der Fisch muss während der Grillung regelmäßig gewendet werden, um sicherzustellen, dass er auf allen Seiten gleichmäßig gegrillt wird. Nach etwa zehn Minuten sollten die Maränen fertig sein, je nach Größe des Fischs und der Stärke der Glut kann die Garzeit jedoch variieren.

Ein entscheidender Faktor für die Qualität des Steckerlfischs ist die richtige Hitze. Ist die Glut zu stark, kann der Fisch schnell verbrennen und die Haut wird zu dunkel. Ist die Glut hingegen zu schwach, kann der Fisch innen noch roh bleiben und die Garzeit verlängert sich. Daher ist es wichtig, die Glut regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzulegen, um eine gleichmäßige Hitze zu gewährleisten.

Tipps und Tricks für die optimale Zubereitung

Um den Steckerlfisch besonders gelungen zuzubereiten, gibt es einige Tipps und Tricks, die helfen können, die Qualität des Gerichts zu verbessern. Ein wichtiger Tipp ist die richtige Vorbereitung der Holzstäbe. Frische Stäbe vom Baum sollten vorgewässert werden, um Verkohlung und Durchbruch zu vermeiden. Alternativ können auch vorkaute Holzstäbe verwendet werden, die bereits eine gewisse Festigkeit besitzen und sich nicht so leicht verbrennen. Beim Aufspießen des Fischs ist es wichtig, dass der Holzstab gut durch das Maul des Fischs hindurchgeführt wird und sich unterhalb der Rückengräten fest einsticht. Dies sorgt dafür, dass der Fisch stabil auf dem Stab bleibt und sich nicht während des Grillens löst.

Ein weiterer Tipp ist die Verwendung von getrockneten Kräutern wie Thymian oder Rosmarin, die dem Fisch eine zusätzliche Aroma-Note verleihen. Diese Kräuter können entweder vor dem Grillen in das Fischfleisch gestrichen werden oder während des Grillens auf die Glut gegeben werden, um den Rauchgeschmack zu intensivieren. Zitronensaft kann nach der Zubereitung über den Fisch gegeben werden, um ihm ein frisches Aroma zu verleihen. Dies ist besonders in Kombination mit dem Raucharoma des Holzes eine willkommene Note.

Ein weiterer Tipp ist die Verwendung von Honig-Senf-Soße oder selbst gemachter Meerrettichsahne als Beilage. Diese Soßen verleihen dem Steckerlfisch eine zusätzliche Geschmacksebene und runden das Gericht ab. Ein weiterer Tipp ist die Verwendung von Kartoffelsalat oder Kartoffeln vom Grill als Beilage, um das Gericht abzurunden. Eine frische Breze ist ebenfalls eine beliebte Beilage, die gut zu dem knusprigen Fisch passt.

Beilage und Serviertipp

Die Beilage zum Steckerlfisch spielt eine wichtige Rolle, um das Gericht abzurunden und die Geschmacksebene zu intensivieren. Eine frische Breze ist eine klassische Beilage, die gut zu dem knusprigen Fisch passt. Die Breze kann entweder warm oder kalt serviert werden und bietet eine ideale Kombination aus knusprigem Teig und weicher Füllung. Ein weiterer Tipp ist die Verwendung von Kartoffelsalat oder Kartoffeln vom Grill als Beilage. Der Kartoffelsalat kann mit Gurke, Eiern und Gewürzen wie Salz, Pfeffer und Essig verfeinert werden, um eine leichte, aber sättigende Beilage zu erhalten.

Eine weitere empfehlenswerte Beilage ist Honig-Senf-Soße oder selbst gemachte Meerrettichsahne. Beide Soßen verleihen dem Steckerlfisch eine zusätzliche Geschmacksebene und runden das Gericht ab. Honig-Senf-Soße ist eine leichte, süße Soße, die gut zu dem knusprigen Fisch passt. Meerrettichsahne hingegen ist eine pikante Soße, die den Geschmack des Fischs unterstreicht und den Gaumen erfrischt.

Bei der Servierung des Steckerlfischs ist es wichtig, dass der Fisch direkt aus dem Papier gegessen wird, in das er nach der Zubereitung eingewickelt wird. Dazu werden kleine Holzgaberln (Snack-Gabeln aus Holz) verwendet, mit denen der Fisch Stück für Stück verzehrt wird. Dies ist eine traditionelle Servierweise, die dem Gericht eine besondere Note verleiht und den Eindruck vermittelt, dass man sich in einem bayerischen Biergarten oder auf einem Volksfest befindet.

Rezept: Steckerlfisch grillen

Zutaten (für 4 Personen)

  • 4 Maränen (Renken/Felchen)
  • 1 Zitrone
  • 1 Esslöffel Thymian (getrocknet)
  • 1 Esslöffel Rosmarin (getrocknet)
  • Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung

  1. Fisch vorbereiten: Die Fische ausnehmen, waschen und trocken tupfen. Das Fischfleisch sollte sauber und ohne Schuppen sein.

  2. Aufspießen: Die Fische mit Holzstäben (Weidenzweige, Haselnusszweige oder Vierkanthölzer) aufspießen. Der Stab wird durch das Maul des Fischs hindurchgeführt und unterhalb der Rückengräten eingestochen. Auf der anderen Seite wird ein kurzer Stich gesetzt, um eine Verbindung herzustellen. Schließlich wird der Stab mittig durch die Schwanzflosse geführt.

  3. Würzen: Die Fische werden mit Olivenöl eingepinselt, um sie beim Grillen vor dem Austrocknen zu schützen. Anschließend werden sie mit Salz, Pfeffer und getrockneten Kräutern (Thymian und Rosmarin) gewürzt.

  4. Grillvorbereitung: Die Glut im Holzkohlegrill oder Lagerfeuer auf die richtige Temperatur bringen. Der 30-Zentimeter-3-Sekunden-Test kann als Orientierung dienen. Anschließend können die Fische in die Sandhaufen oder auf den Grillaufsatz gesteckt werden.

  5. Grillen: Die Fische werden in der Glut gegrillt, wobei sie regelmäßig gewendet werden müssen, um sicherzustellen, dass sie auf allen Seiten gleichmäßig gegrillt werden. Nach etwa zehn Minuten sollten die Fische fertig sein.

  6. Servieren: Die Fische werden nach der Zubereitung in ein Papier gewickelt und serviert. Dazu wird eine frische Breze gereicht, und über den Fisch wird Zitronensaft gegeben, um ihm ein frisches Aroma zu verleihen. Als Beilage können Honig-Senf-Soße oder Meerrettichsahne serviert werden.

Quellen

  1. Steckerlfisch grillen
  2. Steckerlfisch – typische bayerische Fischspezialität
  3. Steckerlfisch-Rezept
  4. Steckerlfisch dahoam grillen
  5. Fisch grillen – Tipps und Techniken

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