Rezept Rinderbraten am Grill: Traditionelle Zubereitung und moderne Variationen

Der Rinderbraten ist ein Klassiker der deutschen Küche, der in vielen Haushalten, insbesondere an Feiertagen und Sonntagen, auf dem Tisch steht. In den letzten Jahren hat sich die Zubereitung des Rinderbraten jedoch nicht nur auf den Ofen beschränkt. Ein wachsendes Interesse an der Verwendung des Grills für das Braten von Rindfleisch hat zu neuen Rezepten und Techniken geführt. In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte und Methoden vorgestellt, wie man Rinderbraten am Grill zubereiten kann – vom traditionellen Schmoren bis hin zu modernen Variationen wie Chateaubriand oder Roastbeef.

Grundlagen der Grillzubereitung von Rinderbraten

Beim Grillen von Rinderbraten gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, um das beste Ergebnis zu erzielen. Zunächst ist es entscheidend, das richtige Stück Fleisch zu wählen. In den Quellen wird empfohlen, Schmorfleisch wie die flache Rinderschulter zu verwenden, da es sich gut in gleichmäßige Scheiben schneiden lässt und sich durch seine Zartheit auszeichnet. Alternativ kann auch Rinderfilet verwendet werden, insbesondere wenn man einen zarteren Braten möchte, wie es beispielsweise bei der Zubereitung von Chateaubriand der Fall ist.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Temperaturkontrolle am Grill. Die Quellen empfehlen, die indirekte Hitze (also das Braten nicht direkt über der Glut) zu nutzen, um das Fleisch gleichmäßig zu garen. Die ideale Temperatur liegt zwischen 160°C und 170°C. Dies sorgt dafür, dass das Fleisch nicht anbrennt und dennoch durchgängig gar wird.

Zusätzlich ist es wichtig, das Fleisch vor dem Grillen vorzubereiten. Einige Rezepte empfehlen eine mehrstündige Einbeize aus Wurzelgemüse, Rotwein und Balsamico, um das Aroma des Fleischs zu intensivieren. Andere bevorzugen die direkte Würzung mit Salz, Pfeffer und Butterschmalz, gefolgt von einer langen Garzeit im Bräter oder auf dem Grill.

Rezeptvorschläge und Zubereitung

1. Rinderbraten am Grill – Einfache Zubereitung

Ein einfaches Rezept für Rinderbraten am Grill wird in der Quelle [1] beschrieben. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten „Sunday Roast“, der in etwa 70 bis 90 Minuten auf dem Grill zubereitet wird. Der Vorteil dieses Rezepts liegt in der Geschwindigkeit und Einfachheit. Das Fleisch wird in einem speziellen Beutel geliefert, der vor dem Grillen kurz in warmes Wasser getaucht werden muss. Anschließend wird der Braten auf 170°C indirekter Hitze gegrillt und nach ca. 5 bis 10 Minuten Ruhezeit serviert.

Zutaten:

  • Rinderbraten in Beutel
  • 37 Hours Soße (zum Bestreichen nach dem Grillen)
  • BBQ-Dip (optional, zum Verfeinern der Sauce)

Zubereitung:

  1. Den Grill auf 170°C vorheizen.
  2. Den Beutel mit dem Braten 5 bis 10 Minuten in warmes Wasser tauchen.
  3. Den Beutel öffnen und die Flüssigkeit austragen.
  4. Den Braten auf dem Grill in der indirekten Hitze (Deckel geschlossen) garen, bis er goldbraun ist.
  5. Nach dem Grillen den Braten mit 37 Hours Soße bestreichen und optional mit BBQ-Dip verfeinern.
  6. Den Braten ca. 5 bis 10 Minuten ruhen lassen, ohne ihn zu bedecken.
  7. Anschließend in Scheiben schneiden und servieren.

2. Rinderbraten mit Suppengemüse – Klassische Variante

Ein weiteres Rezept, das in den Quellen [3] und [5] beschrieben wird, ist ein traditioneller Rinderbraten mit Suppengemüse. Dieser Braten wird in der Regel langsam geschmort und serviert mit einer leckeren Bratensauce. Die Zubereitung ist zwar etwas aufwendiger, aber das Ergebnis ist eine besonders aromatische und saftige Bratensoße, die perfekt zu Kartoffeln oder Nudeln passt.

Zutaten:

  • 1,5 kg Rinderbraten
  • 200 g Zwiebeln
  • 1 Packung Suppengemüse (Lauch, Sellerie, Möhren)
  • 4 Knoblauchzehen
  • 3 Lorbeerblätter
  • 5 Wacholderbeeren
  • 500 ml Rotwein (alternativ dunkler Traubensaft)
  • 750 ml Rinderfond (alternativ Rinderbrühe oder Gemüsebrühe)
  • 1 Zweig Rosmarin (alternativ Thymian)
  • Prise Salz und Pfeffer
  • 2 EL Butterschmalz oder Rapsöl

Zubereitung:

  1. Suppengemüse (Möhren, Sellerie, Lauch) putzen, Schalen entfernen und klein schneiden. Knoblauch schälen.
  2. Den Rinderbraten waschen, trockentupfen und in Butterschmalz anbraten. Anschließend herausnehmen und mit Salz und Pfeffer würzen.
  3. Zwiebeln und Knoblauch anbraten, gefolgt vom Suppengemüse.
  4. Lorbeerblätter, Wacholderbeeren und Rosmarin zugeben.
  5. Mit Rotwein ablöschen und Rinderfond zugeben. Aufkochen lassen.
  6. Den Braten in die Brühe legen, Deckel schließen und bei 160°C (Ober- und Unterhitze oder Umluft) ca. 1,5 bis 2 Stunden schmoren.
  7. Den Braten aus der Soße nehmen, diese durch ein Sieb abgießen.
  8. Gemüse passieren oder entsorgen. Die Sauce mit Soßenbinder andicken und nach Geschmack mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  9. Den Braten in Scheiben schneiden und mit der Sauce servieren.

3. Chateaubriand am Grill – Elegante Variante

Ein weiterer Vorschlag für den Grill ist das Chateaubriand, ein elegantes Rezept, das in der Quelle [4] beschrieben wird. Dieses Gericht ist ideal für festliche Anlässe und wird serviert mit einer Morchel-Remoulade und Artischocken.

Zutaten:

  • 450 g Rinderfilet (Mittelstück)
  • 1 TL Öl
  • Chilisalz
  • Für die Remoulade:
    • 1 TL getrocknete Spitzmorcheln
    • 60 ml Gemüsebrühe
    • ½ hart gekochtes Ei
    • 2 cl weißer Portwein
    • 100 g Schmand
    • 1 EL Kerbelblätter
    • Chilisalz
    • Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 100°C vorheizen. Ein Ofengitter auf die mittlere Schiene und darunter ein Abtropfblech schieben.
  2. Öl in einer Pfanne erhitzen. Das Rinderfilet darin bei mittlerer Hitze rundum anbraten.
  3. Auf das Ofengitter legen und im Ofen 2 ½ bis 3 Stunden rosa durchziehen lassen.
  4. Für die Kardamombutter Butter in einer Pfanne zerlassen und mit Kardamom, Knoblauch, Vanilleschote und Chilischoten erwärmen. Mit Salz würzen und die Rinderlende darin wenden.
  5. Für die Remoulade Crème fraîche mit Milch und Senf glatt rühren. Ei, Sardellen, Kapern und Gewürzgurke klein hacken und mit Petersilie und Trüffel in die Crème fraîche rühren. Mit Essig, Worcestershiresauce, Salz und Pfeffer abschmecken.
  6. Die Rinderlende mit der Kardamombutter servieren und mit Remoulade und Artischocken beigeben.

4. Rinderbraten mit Gewürzen – Intensiver Geschmack

Ein weiteres Rezept, das in der Quelle [5] beschrieben wird, setzt auf eine kräftige Würzung mit einer speziellen Gewürzmischung. Dieses Rezept ist besonders in der Winterzeit beliebt und verleiht dem Braten eine besondere Note.

Zutaten:

  • 1,5 kg Rinderbraten
  • 3 Karotten
  • 2 rote Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • ½ Bund Thymian
  • ½ Bund Rosmarin
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 Flasche Rotwein
  • 400 ml Rinderbrühe
  • 2 EL Butterschmalz
  • 1 EL Speisestärke
  • Gewürzmischung „Fleisch & Braten Allrounder“

Zubereitung:

  1. Karotten putzen, rote Zwiebeln schälen, Knoblauch schälen.
  2. Den Rinderbraten waschen und in Butterschmalz anbraten.
  3. Tomatenmark zugeben und kurz mitbraten.
  4. Mit Rotwein ablöschen und Rinderbrühe zugeben.
  5. Thymian, Rosmarin und Gewürzmischung zugeben und die Brühe aufkochen lassen.
  6. Den Braten in die Brühe legen und bei 160°C ca. 1,5 bis 2 Stunden schmoren.
  7. Die Sauce durch ein Sieb abgießen und mit Speisestärke andicken.
  8. Den Braten in Scheiben schneiden und mit der Sauce servieren.

Tipps und Tricks für den perfekten Rinderbraten am Grill

Die Zubereitung eines Rinderbraten am Grill erfordert nicht nur die richtigen Zutaten, sondern auch einiges an Können und Erfahrung. Hier sind einige Tipps und Tricks, die dabei helfen können, den Braten optimal zuzubereiten:

1. Fleisch vorbereiten

  • Einlegen: Einige Rezepte empfehlen, das Fleisch mehrere Tage in einer Beize einzulegen. Dies kann aus Wurzelgemüse, Rotwein und Balsamico bestehen und sorgt für eine intensivere Aromatik.
  • Würzen: Vor dem Grillen sollte das Fleisch von allen Seiten mit Salz und Pfeffer gewürzt werden. Optional kann auch Butterschmalz oder Olivenöl hinzugefügt werden, um das Fleisch zu veredeln.

2. Grillvorbereitung

  • Temperaturkontrolle: Die Grilltemperatur sollte konstant bei ca. 170°C gehalten werden. Dazu ist es wichtig, die indirekte Hitze zu nutzen, also das Fleisch nicht direkt über der Glut zu platzieren.
  • Deckel schließen: Der Deckel des Grills sollte während der Garzeit geschlossen bleiben, um ein gleichmäßiges Garen zu ermöglichen.
  • Fleischthermometer: Ein Fleischthermometer ist hilfreich, um die Garzeit genau zu kontrollieren. Ideal ist eine Kerntemperatur von 65°C für ein saftiges Ergebnis.

3. Sauce zubereiten

  • Bratensauce: Nach dem Grillen kann die Sauce aus dem Bratensud hergestellt werden. Dazu wird die Flüssigkeit durch ein Sieb gegossen, das Gemüse optional entfernt und die Sauce mit Soßenbinder oder Speisestärke andickgezogen.
  • Verfeinern: Die Sauce kann nach Geschmack mit Soßen wie BBQ-Dip oder anderen Aromen verfeinert werden.

4. Ruhen lassen

  • Ruhezeit: Nach dem Grillen sollte der Braten ca. 5 bis 10 Minuten ruhen lassen, damit das Saft nicht verloren geht. Wichtig ist es, das Fleisch während dieser Zeit nicht zu bedecken, da es sonst wieder aufwärmt und trocken wird.

Beilagen zum Rinderbraten

Ein Rinderbraten am Grill ist ohne passende Beilagen nicht vollständig. In den Quellen werden verschiedene Optionen vorgestellt, die sich hervorragend kombinieren lassen.

1. Kartoffeln

  • Kartoffelklöße: Ein Klassiker, der sich besonders gut zu einer dunklen Bratensauce eignet.
  • Bratkartoffeln: Eine leckere und herzhafte Alternative, die gut zu Roastbeef oder Chateaubriand passt.

2. Gemüse

  • Rotkohl: Ein traditionelles Gericht, das sich besonders in der kalten Jahreszeit hervorragend eignet.
  • Artischocken: Ein eleganter Begleiter zum Chateaubriand.
  • Spargel: In der Saison eine feine Kombination.
  • Zucchinigemüse: Ein leckeres und leichtes Beilage.

3. Nudeln und Knödel

  • Semmelknödel: Ein unverzichtbarer Klassiker.
  • Spätzle: Ein weiterer traditioneller Begleiter.
  • Nudeln: Einfach und schmackhaft, insbesondere wenn sie in der Bratensauce serviert werden.

Fazit

Der Rinderbraten am Grill ist eine wunderbare Alternative zum klassischen Ofenbraten. Mit den richtigen Rezepten und Techniken kann man ein leckeres und saftiges Gericht zubereiten, das sowohl Familienanschluss als auch festliche Anlässe perfekt abdeckt. Ob einfacher Sunday Roast, traditioneller Schmoren mit Suppengemüse oder elegantes Chateaubriand – die Vielfalt der Rezepte ist groß und lädt zum Ausprobieren ein.

Durch die richtige Vorbereitung, die passende Temperaturkontrolle und die Verwendung von Aromen wie Rotwein, Balsamico oder Kräutern kann man den Braten optimal veredeln. Die Sauce, die sich nach dem Grillen herstellen lässt, sorgt nicht nur für Geschmack, sondern auch für eine perfekte Ergänzung.

Mit diesen Tipps und Rezepten ist der Rinderbraten am Grill ein unverzichtbarer Teil der kulinarischen Vielfalt – egal ob in der Familie oder bei besonderen Anlässen.

Quellen

  1. Rinderbraten "Sunday Roast" am Grill
  2. Rinderbraten Rezept von der Oma
  3. Rinderbraten-Rezept von der Oma
  4. Drei Rezepte für festliche Rinderbraten
  5. Rinderbraten | Rezept

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