Kuchen auf dem Grill zubereiten: Rezepte, Tipps und Techniken für den BBQ-Kuchen
Das Backen auf dem Grill hat in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Neben klassischen Grillgerichten wie Steaks, Bratwürste oder Fisch wird immer häufiger auch Kuchen auf dem Grill zubereitet – ein ungewöhnliches, aber durchaus leckeres Konzept. In diesem Artikel werden die Vorgehensweise, die verschiedenen Rezepte, technische Hinweise und Tipps zum Grillen von Kuchen detailliert beschrieben, basierend auf verifizierten Rezepten und Ratschlägen aus den bereitgestellten Quellen.
Kuchen auf dem Grill zubereiten – Wie funktioniert das?
Beim Grillen von Kuchen handelt es sich nicht um das direkte Braten, sondern um ein indirektes Grillen, das dem Umluftbacken in einem Backofen vergleichbar ist. Das bedeutet, dass der Kuchen nicht direkt über der Feuerzone steht, sondern im indirekten Bereich des Grills platziert wird. Die Temperatur im Grill ist so reguliert, dass die Hitze von allen Seiten auf das Backwerk einwirkt und der Kuchen gleichmäßig gart.
Ein entscheidender Faktor ist die Temperaturregelung. In den bereitgestellten Rezepten wird empfohlen, den Grill auf ca. 180 bis 220 °C zu erhitzen. Die Backdauer variiert je nach Rezept zwischen 30 und 60 Minuten. Es ist wichtig, die Klappe des Grills möglichst geschlossen zu halten, um die Temperatur konstant zu halten und die Backdauer nicht unnötig zu verlängern.
Um den Garzustand des Kuchens zu prüfen, wird die sogenannte Stäbchenprobe empfohlen: Ein Holzstäbchen oder ein Zahnstocher wird in den Kuchen gestochen. Ist nach Entfernen nichts mehr an dem Stäbchen haften geblieben, ist der Kuchen fertig.
Welche Grillarten eignen sich zum Kuchenbacken?
Für das Backen auf dem Grill ist ein Grill mit Abdeckung erforderlich, da die Hitze sonst nicht gleichmäßig verteilt werden kann. In den Rezepten werden mehrere Grillarten erwähnt:
- Gasgrill: Vorteilhaft, da die Temperaturregelung präziser ist und oft ein integriertes Thermometer vorhanden ist.
- Kohlegrill: Ebenfalls geeignet, sofern eine Abdeckung vorhanden ist. Die Temperaturregelung ist etwas schwieriger, da die Glut nicht so gleichmäßig brennt.
- Elektrogrill: Einfach in der Handhabung, da die Temperatur digital eingestellt werden kann.
- Dutch Oven: Ein spezieller Grillbehälter, der besonders für das indirekte Grillen geeignet ist, da er die Hitze gut speichert und die Luft im Inneren zirkuliert.
Jede Grillart hat ihre Vor- und Nachteile, aber alle können mit der richtigen Vorgehensweise zum Backen von Kuchen genutzt werden. Ein Gasgrill wird in den Rezepten besonders oft erwähnt, da die Temperaturregelung dort einfacher ist.
Rezepte für Kuchen vom Grill
1. Schokokuchen
Zutaten:
- 2 Tassen Mehl
- 2 Tassen Kakao (kein Instantkakaopulver)
- 2 Tassen Zucker
- 1 Tasse Pflanzenöl
- 1 Tasse Milch
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 5 Eier
Zubereitung:
- Alle Zutaten miteinander vermischen und in eine Kuchenform geben.
- Den Grill auf ca. 180 °C erhitzen.
- Den Kuchen in den indirekten Bereich des Grills stellen.
- Backdauer: ca. 45–60 Minuten.
- Nach Ablauf der Zeit mit der Stäbchenprobe prüfen.
- Bei Bedarf für weitere Minuten garen lassen.
Dieses Rezept ist besonders gut geeignet für Anfänger, da es sich um einen klassischen Rührkuchen handelt, der sich gut anpasst.
2. Zitronenkuchen mit Mascarpone-Joghurt und Pistazien
Zutaten:
- 200 g Butter
- 250 g Zucker
- 450 g Mehl
- 3 Eier
- 1 Päckchen Backpulver
- 2 Biozitronen
- 250 ml Buttermilch
- 200 g Mascarpone
- 150 g griechischer Joghurt
- 1 Vanillezucker
- Pistazien
Zubereitung:
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen.
- Butter mit Zucker schaumig rühren.
- Eier, Buttermilch und Zitronenschale hinzufügen und untermengen.
- Mehl mit Backpulver mischen und in den Teig einarbeiten.
- Gugelhupfform fetten und mit Paniermehl ausstreuen. Den Teig einfüllen und ca. 50 Minuten backen.
- Den Kuchen abkühlen lassen.
- Mascarpone mit Vanillezucker und griechischem Joghurt verrühren.
- Pistazien hacken und zur Creme hinzufügen.
- Den Kuchen in Scheiben schneiden und diese von beiden Seiten ca. 1–2 Minuten auf dem Grill rösten.
- Auf Teller anrichten, mit der Creme servieren und mit Pistazien bestreuen.
Dieses Rezept ist etwas aufwendiger, aber besonders lecker. Der Kuchen wird vor dem Servieren nochmals kurz auf dem Grill angeröstet, was ihm einen extra Geschmack verleiht.
3. Orangenkuchen in der Orangenschale
Zutaten für 4 Portionen:
- 4 Orangen
- 150 g dunkle Kuvertüre
- 100 g Butter
- 2 Eier
- 2 EL Zucker
- 4 EL Mehl
Zubereitung:
- Orangen heiß abwaschen und die oberen 2 cm abschneiden.
- Fruchtfleisch mit einem Löffel entfernen, so dass die Orangenschalen hohl bleiben.
- Kuvertüre mit Butter in der Mikrowelle oder im Wasserbad schmelzen und abkühlen lassen.
- Eier mit Zucker schaumig rühren und Mehl unterheben.
- Schokoladen-Butter-Mischung unterheben.
- Den Teig in die Orangenschalen füllen.
- Den Grill auf 180 °C erhitzen.
- Die Orangenschalen mit dem Teig ca. 60 Minuten backen.
- Nach 40 Minuten Stäbchenprobe durchführen.
- Bei Bedarf weiterbacken.
Dieses Rezept ist besonders dekorativ und eignet sich gut als Dessert für besondere Anlässe. Die Kombination aus Orangensäure und Schokolade ist harmonisch und erfrischend.
4. Lavakuchen mit flüssigem Kern
Zutaten:
- 250 g Schokoladendrops (~70 %)
- 250 g Butter
- 250 g Zucker
- 150 g Mehl
- 7 Eier
- 2 Päckchen Vanillezucker
- 1/2 TL Salz
Zubereitung:
- Butter mit Schokoladendrops schmelzen und beiseite stellen.
- Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren.
- Mehl mit Salz untermengen.
- Schokoladen-Butter-Mischung unterheben.
- Muffin-Formen mit Backtrennfett bepinseln und Teig bis 2/3 füllen.
- Küchlein für 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- Den Grill auf ca. 220 °C erhitzen.
- Die Küchlein für 7–10 Minuten backen.
- Servieren mit Schlagobers oder heißen Früchten.
Dieses Rezept ist besonders beeindruckend, da der Kuchen beim Einschneiden einen flüssigen Kern hat. Ideal für Gäste, die es überraschend und lecker mögen.
Tipps zum Grillen von Kuchen
Temperaturregelung ist entscheidend:
Die Backdauer hängt stark von der Temperatur ab. Je gleichmäßiger die Hitze im Grill verteilt wird, desto besser gart der Kuchen. Ein Thermometer kann hier hilfreich sein.Klappe möglichst geschlossen halten:
Öffnen der Klappe während des Backvorgangs kühlt den Grill ab und verlängert die Backdauer. Nur bei Bedarf öffnen.Kuchenformen mit Backtrennfett oder Backpapier auslegen:
Dies verhindert, dass der Kuchen an der Form haftet und erleichtert das Entfernen nach dem Backen.Stäbchenprobe durchführen:
Nach der empfohlenen Backzeit mit einem Holzstäbchen prüfen, ob der Kuchen durch ist. Bei Bedarf weitere Minuten backen lassen.Kuchen nicht überbacken:
Ein zu trockener Kuchen ist unangenehm zu essen. Die Stäbchenprobe ist hier unverzichtbar, um die Garzeit genau zu bestimmen.Kuchen vor dem Servieren erneut grillen:
Bei Rezepten wie dem Zitronenkuchen oder dem Lavakuchen kann der Kuchen nach dem Backen nochmals kurz auf dem Grill angeröstet werden, um ihn warm und knusprig zu servieren.
Vorteile des Grillkuchens
Außergewöhnliche Präsentation:
Ein Kuchen, der auf dem Grill gebacken wurde, beeindruckt durch seine Optik und die ungewöhnliche Methode. Besonders bei Grillabenden oder Partys ist das eine willkommene Abwechslung.Gutes Zusammenspiel mit anderen Gerichten:
Der Kuchen passt gut zu anderen Grillgerichten und kann als Abschluss eines BBQ-Menüs serviert werden.Flexibilität in der Zubereitung:
Viele Rezepte lassen sich gut anpassen – beispielsweise können Früchte, Nüsse oder verschiedene Backwaren hinzugefügt werden.Leckere Kombinationen:
Die Kombination aus gebratenem Aroma und süßem Geschmack des Kuchens ist einzigartig und erfreut die Sinne.
Nachteile und Herausforderungen
Unsichere Temperaturregelung:
Im Gegensatz zum Backofen ist die Temperaturregelung auf dem Grill nicht immer präzise. Ein zu heißes oder zu kühles Feuer kann den Kuchen über- oder unterbacken.Lange Zubereitungszeit:
Nicht alle Grillmodelle sind ideal für das indirekte Grillen. Bei manchen Modellen kann die Backzeit länger sein oder der Kuchen ungleichmäßig garen.Geringere Kontrolle über die Zubereitung:
Im Backofen kann die Temperatur leichter eingestellt und kontrolliert werden. Auf dem Grill ist das etwas schwieriger, da die Glut oder die Gasflamme schwankt.Bereitschaft, experimentieren zu dürfen:
Da es sich um eine relativ neue Technik handelt, kann es sein, dass der Kuchen nicht beim ersten Mal gelingt. Es ist wichtig, Geduld zu haben und eventuell Anpassungen vorzunehmen.
Kuchen als Teil der BBQ-Kultur
Die Idee, Kuchen auf dem Grill zuzubereiten, ist Teil einer größeren Entwicklung in der BBQ-Kultur. Traditionell standen herzhafte Gerichte wie Steaks, Bratwürste, Koteletts oder Geflügel im Vordergrund. In den letzten Jahren hat sich jedoch ein Trend entwickelt, auch Süßspeisen wie Kuchen, Törtchen oder Muffins auf dem Grill zuzubereiten.
Diese Entwicklung ist auch auf die steigende Beliebtheit von BBQ-Events und Grillabenden zurückzuführen. Ein Kuchen auf dem Grill bietet eine willkommene Abwechslung und kann als Abschluss eines Grillmenüs serviert werden. Besonders bei Familienfeiern oder Picknicks ist das ein guter Eyecatcher.
Fazit
Kuchen auf dem Grill zu backen ist eine spannende und leckere Alternative zum klassischen Backen im Ofen. Mit den richtigen Rezepten, einer gut regulierten Temperatur und etwas Übung kann man leckere Kuchen zubereiten, die nicht nur schmecken, sondern auch optisch beeindrucken. Ob Schokokuchen, Zitronenkuchen oder Lavakuchen mit flüssigem Kern – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Die Technik des indirekten Grillens ist entscheidend, um den Kuchen gleichmäßig zu garen. Zudem ist die Stäbchenprobe unverzichtbar, um die Garzeit genau zu bestimmen. Mit den bereitgestellten Rezepten und Tipps ist es möglich, auch als Anfänger einen leckeren Grillkuchen zu backen.
Quellen
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