Selbstgemachte Grillgewürzmischungen: Rezepte, Zubereitung und Anwendung

Grillen ist nicht nur eine Frage von Feuer und Fleisch, sondern auch eine Kunst der Aromen. Eine der Schlüsselkomponenten, die den Geschmack von gegrilltem Essen maßgeblich beeinflussen, sind sogenannte Grillgewürzmischungen, auch bekannt als BBQ Rubs. Diese trockenen Gewürzmischungen dienen dazu, das Grillgut nicht nur zu würzen, sondern auch eine knusprige, aromatische Kruste zu bilden, die bei der Verkostung das Aroma intensiviert. In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte für selbstgemachte Grillgewürzmischungen vorgestellt, ihre Zutaten und Zubereitung beschrieben sowie Tipps zur Anwendung gegeben.


Was ist ein BBQ Rub?

Ein BBQ Rub ist eine trockene Gewürzmischung, die vor dem Grillen auf das Fleisch, das Geflügel oder auch das Gemüse aufgetragen wird. Sie besteht typischerweise aus einer Kombination aus Salz, Zucker, Kräutern, Gewürzen und manchmal auch etwas Fett. Der Rub sorgt für eine intensivere Geschmacksnote und eine bessere Haltbarkeit des Aromas während des Grillvorgangs.

Laut den bereitgestellten Materialien ist ein BBQ Rub unverzichtbar für jeden, der perfekt gewürztes und aromatisches Grillgut zubereiten möchte. Er ist einfach anzuwenden und erlaubt es dem Koch, seine eigenen Aromen zu kreieren, anstatt sich auf Fertigprodukte zu verlassen. Ein weiterer Vorteil ist die Vielseitigkeit: BBQ Rubs eignen sich nicht nur für Fleisch, sondern auch für Gemüse, Tofu oder pflanzliche Alternativen.


Rezepte für BBQ Rubs

Im Folgenden werden mehrere Rezepte für BBQ Rubs vorgestellt, wie sie in den Quellen beschrieben werden. Die Zutaten und Zubereitungsvorgänge sind unterschiedlich, was auf die Vielfalt der Rezepte und die individuelle Anpassungsfähigkeit hindeutet.

1. Rezept nach Alexander Herrmann

Ein Rezept, das von Sternekoch Alexander Herrmann stammt, verwendet frisches Gemüse als Grundlage für den Rub. Die Zutaten sind:

  • 100 g Knollensellerie (geschält)
  • 150 g Zwiebel, weiß (geschält)
  • 150 g Tomaten
  • 50 g Meersalz
  • 20 g Puderzucker
  • 40 g edelsüße Paprika
  • 10 g Cayenne
  • 20 g Kreuzkümmel
  • 20 g geschroteter Pfeffer
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Zitrone

Zubereitung:

  1. Sellerie, Zwiebeln und Tomaten schälen und in grobe Würfel schneiden.
  2. Gemüse mit Meersalz, Puderzucker und Gewürzen in einem Mixer fein mixen.
  3. Die entstandene Paste auf einem mit Backpapier belegten Backblech verteilen.
  4. Das Blech in einen auf 75 °C Umluft vorgeheizten Ofen schieben und über Nacht trocknen lassen.
  5. Um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen, einen Kochlöffel in die Ofentür klemmen.

Dieses Rezept hebt sich von anderen dadurch ab, dass frische Zutaten verwendet werden, was zu einer intensiveren Aromatik führen kann. Der Trocknungsprozess ist entscheidend, da die Mischung trocken sein muss, um gut anzuhaften und sich nicht während des Grillens ablösen zu können.


2. Rezept mit getrockneten Zutaten

Ein weiteres Rezept, das in den Quellen beschrieben wird, verwendet ausschließlich getrocknete Zutaten. Die Rezeptur lautet:

  • 1/4 Tasse brauner Zucker
  • 1/4 Tasse Paprikapulver
  • 1/4 Tasse Salz
  • 1 EL Knoblauchpulver
  • 1 EL Zwiebelpulver
  • 1 TL Cayennepfeffer
  • 1 TL Chilipulver
  • 1 TL schwarzer Pfeffer
  • 1 TL Oregano
  • 1 TL Kreuzkümmel (Cumin)
  • 1 TL Selleriesalz
  • 1 EL getrocknete Zitronenschale

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in eine Schüssel geben.
  2. Gründlich vermischen, bis eine homogene Mischung entsteht.
  3. Den Rub großzügig auf das Grillgut auftragen.

Dieses Rezept ist einfacher in der Zubereitung und eignet sich gut für die schnelle Anwendung. Die Kombination aus Süße (brauner Zucker), Salzigkeit (Salz) und Würzigkeit (Knoblauch, Pfeffer, Chilipulver) sorgt für eine ausgewogene Geschmacksnote.


3. Magic Dust – universelle Grillgewürzmischung

Der sogenannte Magic Dust ist eine vielseitige Mischung, die sowohl für Fleisch als auch für vegetarische Gerichte wie Tofu oder Gemüse verwendet werden kann. Die Zutaten bestehen aus:

  • Salz
  • Zucker
  • Knoblauchpulver
  • Zwiebelpulver
  • Pfeffer
  • getrocknete Kräuter (z. B. Oregano, Thymian)

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in einer Schüssel vermischen.
  2. Die Mischung in einen luftdichten Behälter füllen und an einem kühlen, trockenen Ort lagern.

Anwendung:

  1. Das Grillgut großzügig mit dem Rub einreiben.
  2. Für mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
  3. Optional kann man das Grillgut vor dem Einreiben mit etwas Öl bestreichen, um das Gewürz besser haften zu lassen und den Geschmack zu intensivieren.

Ein Tipp zur Anwendung lautet, den Rub für eine Vielzahl von Gerichten zu nutzen, wie z. B. Tofu, Gemüse oder Gemüsespieße. Er ist also nicht auf Fleisch beschränkt, was ihn zu einer besonders flexiblen Option macht.


4. Tsire Rub – afrikanische Variante

Der Tsire Rub stammt aus Westafrika und ist besonders gut geeignet für Lammfleisch, Geflügel, Fisch oder Gemüse. Die Zutaten sind:

  • 100 g geröstete Erdnüsse
  • 8 Gewürznelken
  • 1 TL Cayennepfeffer
  • ½ TL Salz
  • ¼ Zimtstange
  • ½ TL Ingwerpulver
  • 1/3 TL frisch geriebene Muskatnuss
  • 1/3 TL Pimentpulver

Zubereitung:

  1. Zimt, Nelken und Piment in einer Gusseisenpfanne leicht anrösten.
  2. Mit einem Mörser oder einer Gewürzmühle zerkleinern.
  3. Alle Zutaten miteinander vermischen.
  4. Das Fleisch mit Olivenöl einpinseln und mit dem Rub bestreuen.
  5. Mit den Fingern andrücken.

Diese Mischung verbindet süße, scharfe und nussige Aromen, die sich besonders gut mit dem milderen Geschmack von Lamm oder Geflügel kombinieren. Sie eignet sich auch hervorragend für Suppen oder Eintöpfe.


5. BBQ-Gewürzmischung mit Senf und Pfeffer

Dieses Rezept ist besonders kräftig und eignet sich gut für Fleischgerichte, die intensiv gewürzt werden sollen. Die Zutaten sind:

  • 115 g Senfkörner
  • 50 g schwarzer ganzer Pfeffer
  • 3 g getrockneter Thymian
  • 0,5 g Majoran
  • 90 g Paprikapulver
  • 35 g grobes Ursalz
  • 20 g gemahlener Kreuzkümmel
  • 15 g gemahlener Cayennepfeffer
  • 175 g brauner Rohrzucker

Zubereitung:

  1. Senfkörner und Pfefferkörner in einer Pfanne leicht anrösten.
  2. Abkühlen lassen und mit Thymian und Majoran in einem Mörser oder einer Gewürzmühle fein mahlen.
  3. Paprikapulver, Salz, Kreuzkümmel, Cayennepfeffer und Zucker untermischen.

Diese Mischung hat eine leichte scharfe Note, die durch den Cayennepfeffer und den Kreuzkümmel verstärkt wird. Der braune Rohrzucker sorgt für eine leichte Süße, die das Aroma abrundet.


6. Toscana-Style Rub

Ein weiteres Rezept, das sich besonders gut für Kalbfleisch eignet, ist der toscana-style Rub. Die Zutaten sind:

  • 3 EL getrockneter Rosmarin
  • 2 EL getrockneter Oregano
  • 2 EL Knoblauchpulver
  • 2 EL geschroteter schwarzer Pfeffer
  • 1 EL getrockneter Salbei

Zubereitung:

  1. Rosmarin in einem Mörser zerkleinern.
  2. Mit den restlichen Zutaten in einer Schüssel gut vermischen.
  3. Das Fleisch salzen, mit Olivenöl einpinseln und den Rub darauf streuen.
  4. Gut einmassieren und eine Stunde einziehen lassen.

Dieser Rub ist ideal für jüngeres, milderes Fleisch wie Kalbfleisch. Die Kombination aus Rosmarin, Oregano und Salbei erzeugt ein mediterranes Aroma, das gut mit dem milderen Geschmack von Kalbfleisch harmoniert.


7. Sazon Rub – lateinamerikanische Variante

Der Sazon Rub ist eine lateinamerikanische Variante, die sich hervorragend für Spanferkel, Steaks oder Hühner eignet. Die Grundzutaten sind:

  • Salz
  • Pfeffer
  • Knoblauchpulver
  • Kreuzkümmel

Zubereitung:

  1. Alle Grundzutaten vermischen.
  2. Nach Geschmack können zusätzliche Zutaten hinzugefügt werden.

Die Mischung ist sehr einfach, aber dennoch effektiv. Der Sazon Rub ist oft individuell anpassbar, was bedeutet, dass jeder Koch seine eigene Version kreieren kann. Dies macht ihn besonders attraktiv für Hobbyköche, die ihre eigenen Aromen und Geschmacksrichtungen entwickeln möchten.


Tipps zur Anwendung von BBQ Rubs

Die Anwendung von BBQ Rubs ist einfacher als es auf den ersten Blick scheint. Allerdings gibt es einige wichtige Tipps, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen:

1. Die richtige Menge verwenden

Es ist wichtig, den Rub großzügig aufzutragen. Eine zu geringe Menge wird kaum einen Unterschied machen, während eine zu große Menge den Geschmack überladen kann. Als Faustregel gilt: So viel Rub, dass das Fleisch oder Gemüse daran klebt, aber nicht überteuert ist.

2. Vor dem Einreiben das Grillgut trocken reiben

Ein weiterer Tipp ist, das Grillgut vor dem Einreiben mit dem Rub gut trocken zu reiben. Feuchtigkeit kann die Mischung ablösen und verhindern, dass sie sich in das Fleisch einbrennt. Ein trockenes Grillgut ermöglicht auch eine bessere Krustenbildung.

3. Vor dem Einreiben mit Öl bestreichen (optional)

Einige Rezepte empfehlen, das Grillgut vor dem Einreiben mit dem Rub mit etwas Öl zu bestreichen. Das Öl hilft dabei, die Mischung besser haften zu lassen und kann auch als Geschmacksträger dienen. Allerdings ist dies keine Pflicht, da der Rub auch ohne Öl auftragen werden kann.

4. Vor dem Grillen einziehen lassen

Um den Geschmack optimal zu entfalten, sollte das Grillgut nach dem Einreiben mindestens 30 Minuten ruhen lassen. Bei größeren Stücken wie Schenkenschenkel oder Hähnchen kann man die Einweichzeit auch bis zu 24 Stunden verlängern. Dies ermöglicht es den Aromen, sich besser in das Fleisch zu vertiefen.


Fazit

Grillgewürzmischungen (BBQ Rubs) sind ein unverzichtbares Element in der Welt des Barbecues. Sie ermöglichen es, das Grillgut intensiv zu würzen, eine aromatische Kruste zu bilden und den Geschmack zu intensivieren. Es gibt zahlreiche Rezepte, die sich leicht anpassen lassen, um individuelle Aromen zu kreieren. Die Vielfalt an Zutaten und Zubereitungsmethoden macht die Erstellung von selbstgemachten Rubs besonders attraktiv.

Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität: Rubs eignen sich nicht nur für Fleisch, sondern auch für Gemüse, Tofu oder vegane Alternativen. Zudem können sie schnell hergestellt werden und sich gut lagern, was sie ideal für mehrfache Anwendung macht.

Mit den richtigen Rezepten und der passenden Anwendung können selbst Einsteiger köstliche, aromatische Gerichte zubereiten, die bei jedem Grillabend begeistern.


Quellen

  1. BBQ Rub Rezept für selbst gemachtes Grillgewürz
  2. BBQ-Rub – der Alleskönner
  3. Magic Dust – Rezept für die Grillgewürzmischung
  4. BBQ-Rubs – Tipps und Rezepte
  5. BBQ-Gewürzmischung

Ähnliche Beiträge