Vogelmilch-Torte: Das russische Kuchenrezept, das in der Sowjetzeit zur Legende wurde
Die Vogelmilch-Torte (russisch: Ptichye Moloko) ist eine der faszinierendsten und traditionellsten Torten der russischen Küche. Sie ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch eine echte Legende, die in der Sowjetzeit zur Kostbarkeit wurde. Der Name „Vogelmilch“ stammt aus einer alten slawischen Sage, in der es heißt, dass Vögel des Paradieses ihre Küken mit „Vogelmilch“ fütterten. Obwohl in der heutigen Zeit keine Vögel mehr daran beteiligt sind, bleibt das Rezept ein wahrer Genuss – und das, was es an Kuchen gibt, ist fast so begehrt wie die Legende selbst.
In diesem Artikel werden wir das Rezept für die Vogelmilch-Torte ausführlich erklären, die Zutaten, die technischen Schritte sowie Tipps und Tricks, die dabei helfen, den Kuchen optimal zuzubereiten. Zudem werden wir die historische Bedeutung der Torten in der Sowjetzeit erläutern und auch erklären, warum sie bis heute in vielen Ländern der ehemaligen Sowjetunion weiterhin beliebt sind.
Eine Tortenart, die in der Sowjetzeit zur Legende wurde
Die Vogelmilch-Torte war in der Sowjetzeit eine der begehrtesten Torten überhaupt. Kaufen konnte man sie damals nicht überall und nicht zu jeder Zeit. In Konditoreien, die die Torte im Sortiment hatten, musste man stundenlang in einer riesigen Schlange stehen, um den Soufflé-Kuchen eventuell zu bekommen. Und was für ein Glück war es, wenn man sich die Vogelmilch-Torte endlich ergattert hat und zu Hause genießen konnte.
Die Zutaten für das Rezept wurden in der damaligen Zeit geheimgehalten. Es handelt sich um eine Mischung aus luftigem Soufflé, einer cremigen Vanillepudding-Buttercreme und einer Schokoglasur, die den Kuchen in ein unvergessliches Geschmackserlebnis verwandelt. Die Torte war so wertvoll, dass sie sogar in der Hauptstadt als „Hungerspiel“ bezeichnet wurde – ein Kuchen, der nur in der Zentrale der Sowjetunion hergestellt und verkauft wurde.
Das Rezept für Vogelmilch-Torte: Zutaten und Zubereitung
Die Vogelmilch-Torte besteht aus mehreren Schichten, die aus luftigem Soufflé, cremiger Cremeschicht und einer Schokoglasur gebildet werden. Das Rezept ist etwas anspruchsvoller, erfordert aber Geduld und Feingefühl.
Zutaten
Für den Kuchenboden:
- 160 g Mehl
- 7 Eigelbe (Eier der Größe M)
- 115 g Zucker
- 100 g weiche Butter
- 1 TL Vanillezucker
- 1 TL Backpulver
Für das Soufflé:
- 1 Packung ungesüßtes Gelatine (7 g)
- 1/2 Tasse Milch
- 1/2 Tasse Zucker
- 8 Unzen Schlagsahne
- 8 Unzen Schlagsahne (kühl, nicht gefroren)
- 1/2 Tasse Zitronensaft
- 1/2 Tasse Zucker
Für die Schokoglasur:
- 100 g dunkle Schokolade
- 50 g Butter
Für die Cremeschicht:
- 3 Eier
- 2/3 Tasse Zucker
- 1/2 Tasse Mehl
- 1 Tasse Sahne
- 1 Tasse Schlagsahne
- 1 EL Vanilleextrakt
Zubereitung
Kuchenboden backen: Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Das Eigelb auf höchster Stufe schlagen. Unter stetigem Schlagen 115 g Zucker und 1 TL Vanillezucker nach und nach einrieseln lassen und weiter zu einer hellgelben voluminösen Masse schlagen. Nach und nach weiche Butter zu den Eigelben zugeben. Mehl sieben. Backpulver zugeben und vermengen. Alles zu den geschlagenen Eigelben zugeben und zu einem mittelfesten Teig vermengen. Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Form 26 cm Ø verstreichen. Bei 200 °C bei Ober- und Unterhitze ca. 17 – 20 Minuten backen. Aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Soufflé zubereiten: Zuerst die Gelatine in Wasser einweichen. Aus Zucker und Wasser den Sirup kochen, der mit einem dünnen Faden vom Löffel gespannt wird. Während der gekochte Sirup abkühlt (seine Temperatur sollte auf 60 Grad fallen), schlagen Sie die cremige Butter mit Kondensmilch. Machen Sie dasselbe mit Eiweiß in einer separaten Schüssel. Mit etwas Zitronensäure und Vanillezucker erreichen Sie schnell gleichmäßige Spitzen mit einem angenehmen Aroma.
Cremeschicht herstellen: Eier in eine Schüssel geben und mit Zucker und Vanille extrakt schlagen. Mehl unterheben. Die Cremeschicht in die Torte legen und kaltstellen.
Schokoglasur zubereiten: Schokolade und Butter in einem Topf bei niedriger Hitze schmelzen. Auf die Torte geben und kaltstellen.
Torte servieren: Die Torte kalt servieren, am besten mit Beeren oder Nüssen dekorieren.
Tipps und Tricks für den perfekten Vogelmilch-Kuchen
- Gelatine richtig einweichen: Achten Sie darauf, die Gelatine vor dem Kochen ordentlich in Wasser einzeweichen, damit sie sich gut auflösen und in die Masse einarbeiten lässt.
- Eiweiß gut schlagen: Das Eiweiß muss gut und fest geschlagen werden, damit es später stabil bleibt. Achten Sie darauf, dass keine Eigelbreste im Eiweiß sind.
- Schokoglasur kaltstellen: Die Schokoglasur sollte nach dem Auftragen kaltgestellt werden, damit sie nicht zu flüssig wird.
- Torte kalt servieren: Die Vogelmilch-Torte ist am besten kalt serviert. Sie hat eine sehr cremige Textur, die sich bei Raumtemperatur schnell verändert.
Geschichte und Bedeutung der Vogelmilch-Torte
Die Vogelmilch-Torte hat eine lange und faszinierende Geschichte. Sie stammt aus dem polnischen Warschau, wo 1930 der Konditor Jan Wedel Soufflépralinen entwickelte, die er „Ptasie Mleczko“ nannte. Die Süßigkeiten waren so beliebt, dass sie sich nach einer Weile bis nach Russland gelangten. 1978 wurde das Rezept schließlich in den legendären Ptichje-Moloko-Kuchen umgewandelt. Der Moskauer Konditor Wladimir Guralnik erinnert sich, dass er sechs Monate gebraucht hat, um das komplizierte Rezept zu perfektionieren.
Der Name „Ptichye Moloko“ (Vogelmilch) ist nicht ohne Grund gewählt worden. Laut einer alten slawischen Legende wird die Vogelmilch als heilige Zutat bezeichnet, mit der die Vögel im Paradies ihre Küken fütterten. In der Sowjetzeit war die Torte eine echte Seltenheit und wurde als „Hungerspiel“ bezeichnet – ein Kuchen, der nur in der Hauptstadt hergestellt und verkauft wurde.
Fazit
Die Vogelmilch-Torte ist nicht nur eine kulinarische Spezialität, sondern auch ein Symbol der russischen Kultur. Sie ist ein Rezept, das seit Jahrzehnten in der Sowjetzeit und auch heute noch in vielen Ländern der ehemaligen Sowjetunion weiterhin beliebt ist. Mit dem richtigen Rezept und den passenden Zutaten kann auch zu Hause ein echter Genuss entstehen. Ob als Dessert zu Weihnachten oder als besondere Tortenliebe für Freunde – die Vogelmilch-Torte ist immer eine wertvolle und köstliche Wahl.
Quellen
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